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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Seoul (KOR)

Eddy Merckx ist nicht zu schlagen - Sieg in Seoul

Gepostet von am 18. November 2018

Eddy Merckx ist nicht zu schlagen - Sieg in Seoul

kozoom Studio
Eddy Merckx gewinnt den Weltcup in Seoul im Finale gegen den Griechen Kasidokostas. Merckx` 10.Weltcusieg!

SEOUL - Wenn der Belgier Eddy Merckx zu einem Endspiel bei einem Weltcup die Arena betritt, kann er mit ziemlicher Sicherheit als Sieger vorhergesagt werden. Der 50-jährige Profi spielte in seiner Karriere elf Endspiele und gewann heute in Seoul sein zehntes Finale. Es war sein erstes in diesem Jahr, in dem er, ebenfalls in Seoul, das 3CC Masters gewann und in New York wenige Wochen zuvor auch die Verhoeven open. Merckx besiegte im Finale Filippos Kasidokostas aus Griechenland, der selbst ein großartiges Turnier spielte und erst im Endspiel seinen Meister fand. Merckx gewann das Finale mit 40:19 in 19 Aufnahmen. Kasidokostas begann mit einer 7er Serie im Finale, verlor aber dann seine Führung und in der 17.Aufnahme war mit der 36:18 Führung des Belgiers das Endspiel praktisch entschieden. Zwei Aufnahmen später war es dann tatsächlich so weit und Merckx konnte jubeln.

Zuvor hatte er bereits Dick Jaspers im Halbfinale mit einem schnellen Start unter Druck gesetzt. 22:11 stand es nach 10 Aufnahmen und 40:34 am Ende nach 19 Aufnahmen. Filippos Kasidokostas erreichte das Endspiel mit einem Sieg gegen den koreanischen Helden Bong-Chul Kim. In der Weltrangliste führt Frederic Caudron mit 50 Punkten vor Dick Jaspers, ist aber nach Seoul der Sieger im Gesamtweltcup 2018.

Für Eddy Merckx war es ein Turnier, bei dem er in seiner eigenen Art jeden Gegner überwältigte. Pedro Piedrabuena musste dies als erster spüren und verlor mit 40:26 in 20. Dann wurde Jae-Gurn Kim mit dem besten Match in 15 Aufnahmen 40:16 besiegt. Im Viertelfinale war es Landsmann Eddy Leppens, der sich wohl bis zum Schluß wehrte, aber am Ende doch verlor. Dick Jaspers erwachte im Halbfinale zu spät und konnte die Niederlage nicht mehr verhindern und Kasidokostas konnte im Finale nicht mehr mithalten.

Die Erfolgshistorie von Eddy Merckx zeigt eine beispiellose Regelmäßigkeit in den Weltcups der letzten Jahr. Fast in jedem Jahr gewinnt er ein Weltcupturnier, nur letztes Jahr waren es mit Ho Chi Minh und El Gouna zwei. Der zweifache Weltmeister von 2006 und 2012 verlor in seiner Karriere bisher nur ein Weltcup-Endspiel: 2008 in Hurghada gegen Dani Sanchez.

Filippos Kasidokostas, der in dieser Woche 35 Jahre alt wurde, gab erst vor einem Jahr sein Comeback bekannt. Und es war keine gewöhnliche Rückkehr zu den ganz großen Turnieren. Der Grieche spielte lange Zeit mit einem fürchterlich zitternden rechten Arm, hervorgerufen durch eine nervöse Störung in der Schulter. Eine Operation kam nicht in Frage, weil sie zu gefährlich wäre. Und doch wollte Kasidokostas nicht auf den Sport verzichten, den er so liebt. Er begann ein hartes Trainingsprogramm mit der linken Hand als Stoßhand. Die meisten Experten prognostizierten, dass es unmöglich sei, auf ein hohes Niveau zu kommen. Kasidokostas aber bewies das Gegenteil. „Ich brauche zwei Jahre, um wieder zu Höchstleistungen zu kommen“, sagte er bei seinem Comeback.

Tatsächlich kehrte er viel schneller zurück als erwartet. Der Grieche testete seine Form bei nationalen Turnieren und gewann in diesem Jahr die griechische Meisterschaft. International musste er bis Seoul warten, wo er Leistungen, wie in seinen besten Jahren zeigte. In seinen ganz frühen Jahren war er das Supertalent, gewann dreimal den Junioren-Weltmeistertitel und wurde 2009 in Lausanne mit nur 25 Jahren Weltmeister im Finale gegen Eddy Merckx. Im Jahr darauf, 2010, gewann er den Weltcup in Hurghada im Finale gegen Caudron und wurde Zweiter in Suwon (Korea) hinter Dick Jaspers.

Start in das Finale zwischen Filippos Kasidokostas und Eddy Merckx

Eddy Merckx und Dick Jaspers standen sich bereits zum dritten Mal in diesem Jahr in einem Halbfinale gegenüber. Dick Jaspers war in Blankenberge der Sieger (40:23 in 19) und gewann dann auch das Finale gegen Sayginer. Eddy Merckx schlug Jaspers im Halbfinale des McCreery Turnier in New York (50:28 in 22) udn verlor anschließend das Finale gegen Caudron.

Das Match zwischen den beiden Matadoren wurde im letzten Teil noch einmal richtig spannend. Zunächst war Eddy Merckx der bessere Spieler und führte zur Pause mit 22:11. Mit einer weiteren 7er Serie erhöhte er den Druck mit der 35:18 Führung. Dann endlich kam der Gegenangriff des Weltmeisters mit 8 Punkten und später mit weiteren 5 Punkten zum 36:31. Zwei weitere Fehlaufnahmen brachten noch einmal Spannung, aber Jaspers konnte nicht weiter profitieren. Der Belgier beendete das Match mit den nötigen 4 Punkten in der 19.Aufnahme und gewann 40:34.

Bong Chul Kims Reise endete im Halbfinale. Sein langes Abenteuer seit Dienstag wurde zu Recht mit tosendem Applaus belohnt. Filippos Kasidokostas bezwang den letzten koreanischen Kämpfer in einem einseitigen Match. Beim Stand von 23:5 in 7 Aufnahmen ging es in die Pause und auch danach gelang Bong Chul Kim kein nennenswertes Comeback. Nach 17 Aufnahmen war das Match vorbei und der Grieche hatte mit 40:16 gewonnen.

Bong Chul Kim (38), der von seiner Frau und seinen Kindern angefeuert wurde, verabschiedete sich vom besten Turnier seiner Karriere. Er startete am Dienstag in den Weltcup, glänzte mit hohen Serien und erreichte als drittbester Gruppenzweiter das Hauptturnier. Dort besiegte er dann nacheinander Torbjörn Blomdahl, Jean-Paul de Bruijn und Nguyen Quoc Nguyen. Die glorreichen Tage werden ihm in der koreanischen Billardwelt ewigen Ruhm verleihen.

Der Seoul Weltcup 2018 geht durch eine großartige Serie von Myung Woo Cho in die Geschichte ein. In seiner Partie gegen Tonny Carlsen erzielte der 20-Jährige Koreaner eine sensationelle 24er Serie, nur 4 Punkte weniger als der Weltrekord. Es war zugleich das Match, mit dem Cho auch seine Teilnahme im Hauptfeld sicherte. Als bester Gruppenzweiter mit über 2 GD. In der KO-Runde traf Cho dann auf Semih Sayginer, der die letzte Qualifikation mit 2,580 GD gewonnen hatte. Das Match zwischen dem junge Koreaner und dem Türken entwickelte sich zu einem Thriller, den „little Cho“ nach 22 Aufnahmen mit 40:38 gewann. Dong Koong Kang spielte das beste Match des Turniers mit 40:24 in 11 Aufnahmen gegen Coklu. Bei den höchsten Serien führt Myung Woo Cho mit 24 vor Eddy Leppens, der 19 Punkte erzielte und Kasidokostas mit einer 18er Serie.

Ds Weltcup Finale in diesem Jahr findet wie gewohnt in Hurghada statt. Vom 2. bis 8.Dezember wird der siebte Weltcup das Jahr beschließen. Frederic Caudron ist bereits Gesamtsieger. Er gewann in Antalya und Porto und führt uneinholbar mit 260 Punkten vor Dick Japsers mit 168 Punkten und Semih Sayginer mit 160 Punkten.

Das Podium: v.l. Kasidokostas, Merckx, Kim, Jaspers

Das Endklassement von Seoul
1 Eddy Merckx 10-2.000-10
2 Filippos Kasidokostas 8-2.057-18
3 Dick Jaspers 6-1.949-12
3 Bong Chul Kim 6-1.888-13
5 Nguyen Quoc Nguyen 4-2.382-11 
6 Marco Zanetti 4-1.950-8
7 Robinson Morales 4-1.476-9
8 Eddy Leppens 4-1.468-19
9 Dong-Koong Kang 2-2.162-13
10 Jean Paul de Bruijn 2-1.911-12
11 Hyun Min Seo 2-1.853-13
12 Myung-Woo Cho 2-1.604-24
13 Jae-Guen Kim 2-1.473-9
14 Can Capak 2-1.333-11
15 Anh Vu Duong 2-1.283-10.
Turnierdurchschnitt (Hauptfeld) 1.717

Die Schlußworte von UMB-Präsident Farouk Barki

Die neue Weltrangliste
1 Frédéric Caudron 448 Punkte
2 Dick Jaspers 398
3 Eddy Merckx 332
4 Marco Zanetti 286
5 Semih Sayginer 268
6 Quyet Chien Tran 254
7 Jae-Ho Cho 244
8 Jung-Han Heo 216
9 Nguyen Quoc Nguyen 213
10 Sameh Sidhom 206
11 Jérémy Bury 204
12 Tayfun Tasdemir 203
13 Torbjörn Blomdahl 202
14 Sung-Won Choi 198
15 Murat Naci Coklu 192
16 Dinh Nai Ngo 185
17 Eddy Leppens 176
18 Dani Sánchez 176
19 HaengJik Kim 160
20 Dong-Koong Kang 152
21 Nikos Polychronopoulos 151
22 Minh Cam Ma 140
23 Myung-Woo Cho
24 Martin Horn 135
25 Tonny Carlsen 132.

Filippos Kasidokostas ist nach seinem zweiten Platz nun die Nummer 27 mit 115 Punkten. Bong Chul Kim ist durch seinen dritten Platz die neue Nummer 48 der Weltrangliste.

Die Offenbarung des Turniers. Kasidokostas schafft sein Comeback als neuer Linkshänder

Der Held des Turniers. Bong Chul Kim wurde bester Koreaner mit Platz 3

Die Serie des Turniers: Myung Woo Cho gelang eine 24er Serie im Match gegen Carlsen

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