PORTO - Die belgischen Billardspieler scheinen besonders motiviert, angesichts ihrer erfolgreichen Kollegen der Fußball-Nationalmannschaft. Alle drei aktiven Spieler im Hauptfeld des Weltcups in Porto überstanden gestern die erste Runde und stehen nun im Achtelfinale. Einer davon, der amtierende Weltmeister Frederic Caudron, sorgte mit einem fulminanten Start und dem Sieg in 11 Aufnahmen für die beste Partie des Tages. Caudron besiegte den Koreaner Dong Koong Kang mit 40:21.

Wesentlich mehr strecken musste sich Eddy Leppens, der nach 23 Aufnahmen knapp mit 40:39 gegen Jae-Ho Cho, ebenfalls aus Korea, gewann. Dabei startete Leppens in das Match mit einer frühen 15er Serie und war lange Zeit völlig ungefährdet. Erst im letzten Drittel verlor er etwas die Lockerheit und gab seinem Gegner Chancen.

Im dritten Belgisch-Koreanischen Duell siegte Eddy Merckx in 21 Aufnahmen mit 40:23 gegen Myung Woo Cho. Der kleine Koreaner war diesmal nicht der harte Gegner, der den etablierten Spielern das Leben schwer macht.

Der vierte Koreaner, der die erste Runde nicht überstand war Titelverteidiger Haeng-Jik Kim. Im rein koreanischen Duell verlor der Vorjahressieger gegen Wan Young Choi mit 37:40 in 24 Aufnahmen. 

Bereits in der ersten Runde kam das Aus für Martin Horn. Der Deutsche Meister verlor in der Verlängerung gegen Javier Palazon mit 1:2. Nach 28 Aufnahmen stand es 40:40. Martin Horn spielte ein gutes Match, attackierte in der 21.Aufnahme und war kurz vor Partieende der eigentlich bessere Mann am Tisch. Und doch dauerte es wohl zu lange, bis er die Partie beenden konnte. Letztlich konnte er nicht mehr verhindern, dass der Spanier im Nachstoß mit 4 Punkten ausglich. Die Verlängerung brachte dann die Entscheidung. Auf dem Weg zurück in die Topliga des Dreiband ist Martin Horn auf jeden Fall der nächste Schritt gelungen.

Im vierten Weltcup des Jahres das dritte Erstrundenaus erlebte Dick Jaspers. Nun muß man natürlich sofort erwähnen, dass er die dritte Station des Weltcup vor wenigen Wochen in Blankenberge ganz großartig gewann. Dennoch geht die stetige Leistungssteigerung im Dreiband auch am erfolgsverwöhnten Niederländer nicht spurlos vorbei. In Porto war es mit Tayfun Tasdemir ein Etablierter, der ihn aus dem Turnier warf. Tasdemir spielte wie in seinen besten Zeiten, vor zwei Jahren etwa. Er zeigte phantastisches Tempogefühl und wusste auf jede Stellung die passende Antwort. In 14 Aufnahmen hatte er das Match mit 40:27 gewonnen. 

Tayfun Tasdemir ist einer von vier Türken, die in die nächste Runde stürmten. Semih Sayginer schlug seinen Halbfinalgegner von Blankenberge Nikos Polychronopoulos in 24 Aufnahmen gewohnt knapp mit 40:38. Murat Naci Coklu hatte wenig Mühe mit dem Ägypter Riad „the wildcardman“ Nady (kein Weltcup ohne ägytische Wildcard?). Nach 28 Aufnahmen gwann Coklu mit 40:20. Am spannendsten machte es Lütfi Cenet. Sein Gegner Jeremy Bury war auf gutem Weg das Match zu gewinnen, als nach der 23. Aufnahme Cenet plötzlich erwachte und sich wieder heran kämpfte. In der 30.Aufnahme kam es dann zum gerechten Unentschieden. Die nötige Verlängerung gewann anschließend Cenet knapp mit 2:1.

Im Duell der Qualifikanten gewann der Grieche Papakonstantinou gegen Tonny Carlsen mit 40:25 in 28 Aufnahmen.

Gelungener Auftakt auch für Torbjörn Blomdahl. Im Duell der FC Porto Kollegen gewann er gegen den Portugiesen Rui Manuel Costa mit 40:21 in 25 Aufnahmen. Dani Sanchez hingegen ist nach der ersten Runde draußen. Gegen Chi-Yeon Cho verlor er mit 28:40 in 19 Aufnahmen. So langsam kommt der Spanier damit in die Nähe der magischen Zahl 14. In der Setzliste für die Weltcups werden nur die erste 14 der laufenden Weltrangliste berücksichtigt und Sanchez ist nun auf Platz 14. 

Achtelfinale

11.00 Ortszeit (12:00 Uhr MEZ)
Caudron-Coklu
Palazón-Chi Yeon Cho
Heo-Leppens
Sayginer-Zanetti

14.00 Ortszeit (15:00 Uhr MEZ)
Wan Young Choi-Zapata
Blomdahl-Sung-Won Choi
Tasdemir-Cenet
Papakonstantinou-Merckx.

Das Viertelfinale wird um 16:00 Uhr und 18:00 Uhr Ortszeit gespielt.

Sieg zum Auftakt für Torbjörn Blomdahl gegen Porto-Teamkollege Costa

Kampfmaschine Lütfi Cenet. Der Türke gewann in der Verlängerung nach Aufholjagd gegen Bury

Tayfun Tasdemir wie in besten Tagen. Gegen Dick Jaspers gewann er mit 40:27 in 14 Aufnahmen

Knappes aus für Martin Horn gegen Javier Palazon. 

Sung Won Choi, einer von vier verbliebenen Koreanern im Feld, gewann gegen Murat Tuzul