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Harrie van de Ven: Sperre nach Doping Kontrolle

Gepostet von am 18. August 2015

Harrie van de Ven: Sperre nach Doping Kontrolle

Paul Brekelmans
Harrie van de Ven will Beschwerde gegen seine Sperre un die Geldstrafe einlegen

BERGEIJK - Der niederländische Billardspieler Harrie van de Ven ist durch den Disziplinarausschuss des ISR (Institut Sport Justiz) in Amsterdam mit einer Sperre von 18 Monaten und einer Geldstrafe von 700 € belegt worden. Die Sperre wird nach einer positiven Doping Kontrolle bei einem Spiel der niederländischen Liga seines Teams Van Wanrooy verhängt. Die Dopingprobe ergab, dass der Spieler ein Arzneimittel verwendete, bei dem verbotene Substanzen gefunden worden.

Zunächst sprach Harrie van de Ven von einem blutdrucksenkenden Mittel, dass er seit vielen Jahren nimmt und von seinem Arzt verschrieben wurde. In einer weiteren Erklärung gab der Spieler dann zu, dass er Metoprolol verwende, ein "Betablocker", der die Herzfrequenz verlangsamt und den Blutdruck senkt. "Ich wusste nichts von einem Fehlverhalten.", sagte der Niederländer, "Bereits vor 5 Jahren bin ich getestet worden, damals habe ich bereits diese Medizin genommen. Damals hatte ich nichts zu befürchten."

Harrie van de Ven will vor allem allen Gerüchten über einen Drogengebrauch widersprechen. "Der Dopingtest fand während des Liga-Spiels meines Teams gegen A1 statt. Ich sagte, dass ich Medizin für den Blutdruck verwende. Was vor 5 Jahren nicht passierte, passiert nun. Ich wurde beschuldigt, weil eine Substanz gefunden wurde, die auf der Dopingliste steht. Mir wurde vorgeworfen, ich wäre zu nachlässig gewesen, weil ich hätte wissen müssen, dass es verboten ist." Weiter betont er, dass er die Pillen nur auf ärztlichen Rat genommen hat. "Vorher hatte ich auch versucht, drei andere Blutdrucktabletten zu nehmen. Schließlich haben wir mit diesen Medikament begonnen."

"Vielleicht hätte ich besser auf die Dopingliste schauen sollen, ob dort das Medikament aufgeführt ist." sagte van de Ven. "aber ich kann einer eineinhalbjährigen Sperre und 700 € Geldstrafe nicht zustimmen. Ich hasse Sportler, die Doping verwenden, um in ihrem Sport besser zu sein. Ich gehöre sicher nicht dazu. Ich bin unschuldig."

Bennie Deegens, Vorsitzender der Abteilung Dreiband in den Niederlanden, wurde über die Sperre informiert und hatte bisher noch keinen Kontakt zu dem Spieler. "Er hätte besser noch gewartet, bevor er diese Meldung veröffentlicht." Deegens wartet de weitere Entwicklung ab. "Wir werden Harrie natürlich unterstützen, wenn er es will. Aber natürlich sind wir mit der WADA (World Anti Doping Agency) verbunden und deshalb können wir nicht sagen, dass wir der Sperre nicht folgen."

 

Kommentar:

Seit es Leistungssport gibt, wird auf verschiedenste Weise versucht, sich einen Vorteil gegenüber Konkurrenten zu verschaffen. Irgendwann haben Mediziner entdeckt, dass Medikamente, die eigentlich Kranke gesund machen sollen, auch für Gesunde geeignet sind. Wahrscheinlich war das die Geburtsstunde des modernen Dopings. Immer spektakulärer Dopingfälle, wie Ben Johnson, Dieter Baumann, Marco Pantani und weiterer große Radsportler, erschüttern die Glaubwürdigkeit des Leistungssports und führen schließlich zur Gründung der WADA 1999. Die Mitgliedsstaaten des IOC unterwerfen sich folgerichtig den Anti-Doping-Regeln und gründen die nationalen anti Doping Agenturen (NADA), die für die Umsetzung der Kontrollen in den jeweiligen Ländern zuständig ist. 

Kein anerkannter Sportverband kann sich diesen Regeln entziehen, will er nicht die Sportförderung auf´s Spiel setzen. Der internationale und auch nationale Billardsport bildet da keine Ausnahme. Nun kann man Harrie van de Ven in der Tat glauben, dass er sich keinen Vorteil verschaffen wollte,  aber das spielt, so bedauerlich das auch ist, eben keine Rolle. Für den Sportler ist es hart, aber Tatsache ist, dass es hier nicht ausschließlich darum geht, einen Sportler zu bestrafen, sondern vielen anderen Sportlern ein abschreckendes Beispiel zu liefern, die dann besser zu erlaubten Medikamenten greifen. "Betablocker" stehen insbesondere auf der Verbotsliste der deutschen NADA. Hier explizit auch für den Billardsport. Und auch bestimmte Kombinationprodukte, die blutdrucksenkende Wirkung haben und Diuretika enthalten, sind verboten. 

Bleibt abschließend zu hoffen, dass der niederländische Verband ein niedrigeres Strafmaß für Harrie van de Ven erreicht und wir ihn recht bald wieder in der Liga spielen sehen.

Liste der erlaubten Medikamente 2015 der NADA

Verbotsliste 2015 der NADA nach dem Welt Anti - Doping Code  

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