LOMMEL - Wenn es um die Beherrschung von Bällen gibt, dann ist er der Experte. Er spielt Golf, Tennis, Snooker, 5-Kegelbillard und..... ach so; natürlich Dreiband! Martin Spoormans ist ein Tausendsassa und obendrein auch noch CEB-Schiedsrichter. Ob das Dreibandspiel sein Favorit ist, weis man nicht, in jedem Fall ist er in den Tagen von Lommel damit sehr erfolgreich. 

Der 64-jährige Belgier gewann am Donnerstag Abend ungeschlagen die Gruppe D, die eigentlich dem Weltmeister Frederic Caudron gehören sollte. Seiner erfrischenden, nicht unglücklichen Art zu spielen, hatten seine Gegner nicht genügend entgegenzusetzen und wurden allesamt vom Tisch gefegt. In der ersten Runde der Gruppe traf es Peter Ceulemans, dessen Schlußspurt zwar kräftig war, aber die Niederlage nach 22 Aufnahmen (40:34) nicht abwenden konnte.

Parallel brauchte Caudron 13 Aufnahmen, um Steven van Acker mit 40:21 zu schlagen. Der Weltmeister spielte wie im Rausch und hatte bereits in der 9. Aufnahme die Chance die Partie zu beenden, brauchte dann aber noch 4 weitere Versuche. Mithin ein super Start ins Turnier. 

Dann die zweite Runde und das Meisterstück von Spoormans. Der Routinier verstand es perfekt, Caudron zu bremsen und selbst zu punkten. Nach 14 Aufnahmen stand es 32:15, eigentlich ein Caudron Ergebnis. Und Spoormans blieb weiter dran und schaffte nach 25 Aufnahmen die Sensation, 40:30-Sieg für ihn und damit auch die sichere Qualifikation fürs Viertelfinale. Den Gruppensieg schaffte er dann beim lockeren Auslaufen gegen van Acker und dem 40:33-Erfolg in 34 Aufnahmen. Mit einem Sieg und einer Niederlage ging Peter Ceulemans in sein letztes Match gegen Caudron, der zumindest ein Unentschieden zum Weiterkommen benötigte. Es wurde ein nervöses Match, dass am Ende an Caudron, dank seines Siegeswillens ging. 40:32 in 28 Aufnahmen der Endstand. 

Endstand Gruppe D

1 Martin Spoormans 6 MP 1,500 9

2 Frederic Caudron 4 MP 1,746 12

3 Peter Ceulemans 1 MP 1,394 9

4 Steven van Acker 1 MP 1,253 7

Gestern Abend dann die erste KO-Runde mit den Viertelfinals. Eddy Merckx machte kurzen Prozess mit dem Überraschungsmann Frank de Groof und gewann in 16 Aufnahmen 40:12. Am Nebentisch kämpfte ein weiter nicht überragend spielender Caudron gegen Peter de Backer, der den besseren Start ins Match hatte. Lange 28 Aufnahmen brauchte der Weltmeister, ehe er sich doch noch durchsetzte und de Backer mit 40:27 schlug. Wirft man einen Blick auf den Partiezettel, so wird die Nervenschlacht deutlich. Nach 15 Aufnahmen stand es 27:23 für Caudron. Dann folgten 10 (!!!) Fehlaufnahmen des Weltmeisters und drei Punkte für de Backer, ehe Caudron eine kleine sich bietende Chance nutzte, um das Match mit drei kleinen Serien zu beenden.

Die zweite Runde des Abends gehörte dann wieder Spoormans. Gegen Ronny Daniels, einem machbaren Gegner, gewann er in 19 Aufnahmen 40:14, spielte damit auch sein bestes Match im Turnier und steht nun im Halbfinale gegen Eddy Merckx.

Einen Thriller über 22 Aufnahmen erlebten die Zuschauer hingegen im Kampf zwischen Roland Forthomme und Eddy Leppens. Forthomme hielt Leppens lange Zeit in Schach. Nach 8 Aufnahmen stand es 13:1, nach 16 Aufnahmen 25:9 und nach 18 Aufnahmen bereits 36:18. Dann erwachte Leppens und begann mit seiner Aufholjagd, die allerdings fast aussichtslos war. Es reichte inklusive dem Nachstoß nur noch zum 40:34 und einer Ergebniskorrektur. 

Im Halbfinale um 14:00 Uhr stehen sich damit heute Eddy Merckx - Martin Spoormans und Frederic Caudron - Roland Forthomme gegenüber.