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Billard Karambol - Dreiband - Bert's column (NED)

Schlüsselspiele, die Dreiband verändert haben (3/3)

Gepostet von am 18. März 2019

Schlüsselspiele, die Dreiband verändert haben  (3/3)

Kozoom

Kolumne von Bert van Manen

Übersetzt von Andreas Volbracht

Die beiden ersten Darstellungen über Schlüsselspiele in der Geschichte des Dreibands sind 2018 hier in meiner Kolumne veröffentlicht worden. Es ging in der ersten um die Begegnung zwischen zwischen Raymond Ceulemans und Boston Shorty  im Jahr 1978, da wurde Defensive um jeden Preis als Loser- Strategie entlarvt; in der zweiten um die  Partie Caudron gegen Zanetti beim Halbfinale der Europameisterschaft 2013, wo Fred eine 28er Serie machte und der Sieger dennoch Marco Zanetti hieß.  

Hier nun das versprochene dritte Schlüsselereignis, das unser Spiel so nachhaltig geprägt hat – 1990  gespielt und der Sieger war ein gewisser Dick Jaspers. Mit dem Schweden Persson hatte er da keine Probleme: 3: 0 in 3 Sätzen, Jaspers 1.286 - Persson 0.758. Der Ort des Geschehens: Norrköping in Schweden, der vierte Weltcup in der fünften BWA-Saison.  

Wie um Himmels willen kann das ein besonders wichtiges Spiel sein? Gute Frage. Die WeltCups wurden zuerst als Einladungsturniere mit 16 Spielern durchgeführt. Zwölf davon waren Profis, die bei der BWA unter Vertrag standen, vier hatten eine Wildcard von den Organisatoren des Turniers bekommen - vier Belgier in Antwerpen, vier japanische Spieler in Tokio, vier Deutsche in Berlin usw. 1990 gab es eine bedeutende Änderung: Norrköping war der erste WeltCup, der als offenes Turnier ausgeschrieben war – offen für jeden Spieler. In den Qualifikationsrunden wurde entschieden, wer im Hauptturnier teilnehmen konnte, wo sie auf die gesetzten Spieler trafen. Das neue Format war zunächst kein Erfolg: Kein einziger (ungesetzter oder per wildcard eingeladener) deutscher, französischer oder belgischer Spieler machte sich auf die Reise nach Schweden. Zwei niederländische Spieler  wagten es, ihr Glück zu versuchen: Louis Havermans und Dick Jaspers. Louis qualifizierte sich, verlor aber im Hauptturnier gegen Lieberkind. Dick überlebte da sogar die erste Runde mit einem Sieg gegen Pilss, verlor dann gegen Zanetti.

Wir halten das heute für selbstverständlich: die Qualifikationsrunden beim WeltCup. Es hört sich gar nicht nach etwas Wichtigem an, aber denk´ mal drüber nach: Jede WM seit der, die Edmond Soussa 1928 gewann, war als Einladungsturnier durchgeführt worden. Dann kamen 1986 die WeltCups, und das war nun das Größte, was es im Dreiband für einen Spieler gab ... aber  wieder nur Einladung! Norrköping 1990 – das war der Moment, als unser Sport von elitär zu demokratisch aufstieg. Wenn du eine  schwarze Hose, ein weißes Hemd und ein Paar schwarze Schuhe, ein Queue und viel Talent mitbrachtest, hattest du alles, um deine Chance zu finden, einen WeltCup zu gewinnen. 

Auch nach 1990 gab es im Dreiband eine Reihe von Einladungsturnieren. Nicht im Traum würde ich die schlechtreden. Agipi, LG + Cup, das Lausanne Billard Masters, Crystal Kelly und McCreery haben unseren Sport bereichert und uns unvergessliche Momente en masse beschert. Aber seit Norrköping sind die WeltCups offen, und das ist auch gut so. Es macht sie einzigartig und darin ist eine klare Aussage festgeschrieben: jede/r hat gleiche Chancen und - wenn er/sie gut genug spielt- KANN auf der Billardleiter bis ganz nach oben klettern. Egal aus welchem ​​Land du kommst. Egal mit welchem Queue du spielst. Egal wer dich sponsort. Nach Rasse, Religion und Geschlecht zu fragen, ist ohnehin indiskutabel. Ich denke, die  WeltCups sollen so bleiben: offen. Folgerichtig sollte die UMB ganz,  ganz zurückhaltend sein, wenn erwogen wird Spieler zu suspendieren.

Sollte denn ein PBA-Spieler alle Möglichkeiten haben – bei PBA UND UMB? Natürlich nicht. Du magst so talentiert oder berühmt sein wie Lady Gaga, aber wenn du bei deinen Plattenvertrag mit EMI hast, kannst du kein Album bei CBS veröffentlichen. Du hast dich entschlossen, dein Geld woanders zu verdienen, dann gibts auch nichts, was dich berechtigt, für die WeltCups  Flugtickets und Hotelzimmer bezahlt zu bekommen – auch Preisgeld steht dir nicht mehr zu. Du kannst immer noch einen WeltCup gewinnen, aber von jetzt an bist du „Selbstzahler“. Das wär doch fair, oder? Ich finde diese "Lösung" besser als die Suspendierung, die würde nämlich auch auf nationaler Ebene wirksam.

Mit der PBA kehren wir, wenn alles so läuft wie angekündigt, zurück in die Zeit, als die die BWA ins Leben gerufen wurde: Vertragsspieler, die um Preisgeld spielen, aber mit einer finanziellen Garantie. Damit waren sie sowohl Profisportler als auch Mitarbeiter einer Organisation. Natürlich bekommt Caudron ein viel höheres Gehalt als Hans&Franz, die auch PBA-Verträge unterschrieben haben. Und ebenso natürlich werden Hans&Franz bei PBA-Turnieren nie ans große Preisgeld kommen - da wartet schon FC. Was soll daran auch falsch sein? Der beste Spieler bekommt das meiste Geld. Tom, Dick und Harry wären aber in der Konsequenz gut beraten, wenn sie sich dreimal überlegen, ob sie sich für diese Tour entscheiden. Da gibt es nicht die Leiter, auf der man bis ganz oben klettern kann, da ist kein Titel zu gewinnen, die da verlorenen Jahre gibt`s nicht zurück, nicht gekauft und nicht geschenkt.

Ob ich einen Ausweg aus dem Schlamassel weiß? Sorry, leider nein. Es ist kompliziert. Wenn Spieler mehr Geld verdienen wollen, bin ich ganz auf ihrer Seite. Nationale Verbände, Konföderationen und die UMB (nicht zu vergessen: Kozoom) stellen jedoch die Infrastruktur des Billards zur Verfügung und damit die Haupteinnahmequelle für die Riege der Spitzenspieler. Diese Organisationen haben das Recht, von den Spielern zu verlangen, dass nationale, Konföderations- und Weltmeisterschaften und WeltCups Vorrang vor kommerziellen Veranstaltungen haben müssen.    

Bei dem Konflikt, den wir hier sehen, geschieht etwas wie beim Aufeinandertreffen tektonischer Platten. Zum einen ist Europa im Vergleich zu Korea ein Billard-ökonomischer Zwerg (Größenverhältnis 1 zu 4), zu Nord- und Südamerika noch krasser: mindestens 1 zu 20. Wenn es um Verkaufszahlen von Billardtischen und Queues oder um Billardsalon-Neueröffnungen geht, dann haben wir vor uns einen prächtigen koreanischen Cappuccino mit ein bisschen vietnamesischer Milch und etwas türkischem Zucker. Westeuropa sieht beim Umrühren zu. Auf der anderen Seite spielt Korea immer noch die zweite Geige, wenn es  um gewonnene Titel geht und die Rangfolge in der Weltrangliste. Jung Han Heo, Jae Ho Cho, Sung Won Choi, Dong Koong Kang, Haeng Jik Kim und Myung Woo Cho sind fantastisch, aber Dani Sánchez, Torbjörn Blomdahl, Frédéric Caudron, Marco Zanetti, Eddy Merckx und Dick Jaspers sind noch besser, mehr "Star Power", mehr kommerzielles Potenzial. Europa und Korea sind wie Tony Curtis und Sidney Poitier als geflohene Sträflinge in "Flucht in Ketten". Sie sind aneinander gefesselt, die Freiheit gewinnen sie nur, wenn sie sich auf die Richtung einigen können, in die sie gehen wollen.

Meine Botschaft an die, die sich für die PBA-Tour entscheiden wollen: Ich wünsche euch viel Glück und jeden Erfolg. Ihr solltet nicht vergessen, dass die PBA keine idealistische Initiative ist: es ist ein Business-Plan, und die PBA ist kein Selbstzweck. Es handelt sich um ein Marketinginstrument, dessen  Ziel es ist, Billardprodukte zu verkaufen, Billiardübertragungen an Fernsehsender zu verkaufen und in Korea Billardräume aufzukaufen. Die PBA will nicht für dich Geld verdienen, du bist dafür da, dass jemand anderes Geld verdient.

Die historische Bedeutung des Qualifikationsspiels von 1990 Jaspers - Persson?  Zum ersten Mal war es so - ich hoffe immer noch, dass es so bleibt: Anders als bei der alten BWA und im Gegensatz zur neuen PBA und anders als bei jedem Einladungsturnier sind WeltCups für alle da, sie gehören uns allen. 

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Kommentare

tilmo23
tilmo23
PBA versus UMB
Geachte Bert,
herzlichen Dank für diesen klaren, nüchternen und doch leidenschaftlicher Blick auf die Tatsachen und die mögliche Zukunft. Man kann es kaum besser auf den Punkt bringen; man zeige Toleranz und bleibe doch konsequent in der eigenen Sache. Es geht der PBA und deren Vertragsspielern um wirtschaftliche Interessen. Das bedeutet, dass diese für die "Selbstzahler-Regelung" Verständnis aufbringen werden, wenn Ihnen dadurch der Zugang zu internationen Titeln nicht verwehrt wird. "Wir" beschneiden Sie nicht in ihren wirtschaftlichen Interessen und sie erfreuen "Uns" mit ihrer sportlichen Expertise, nennt man wohl win-win.
Es wird hoffentlich ein friedliches Nebeneinander geben können, das schließt Kompromisse ein, Sturheit und Betonkopf führen nicht weiter.
Werner

Message 1/7 - Veröffentlichen in 18. März 2019 09:40

Billardsportarena
Billardsportarena
Vergleich Snooker und Carambol
Die Sache mit den Differenzen beim organisierten Billardsport kann man so oder so sehen. Ich denke man kann für fast jede Meinung eine plausible Begründung finden. In Billardkreisen wird viel über die aktuelle Situation UMB & PBA diskutiert. Dass hier bei KOZOOM bis auf ein paar Wortmeldungen keine richtige Diskussion entsteht ist wohl darauf zurück zu führen, dass man bezahlen muss (Premium Pass) um seine Meinung hier zu veröffentlichen und an der Diskussion teil zu nehmen. Das ist sehr schade. Dass man für die Livestreams und die Videos bezahlen muss ist klar. Es ist ein riesiger Aufwand für KOZOOM und ich bin gerne bereit das zu unterstützen. Seine Meinung in einem Forum mitzuteilen, sollte jedoch kostenlos möglich sein.

Für mich stellt sich die Frage warum die UMB es sich heraus nimmt über alle Spieler zu bestimmen, vom Topprofi bis zum einfachen Spieler eines Vereines der an einem nationalen Ligabewerb teil nimmt. Zusätzlich schreibt die UMB den Vereinen das zu verwendende Spielmaterial (Marke) vor. Das größte Rätsel ist für mich aber, warum sich die Spieler und die Vereine das gefallen lassen. Diktatur und Planwirtschaft seid gegrüßt.

Da der Vergleich zum organisierten Snookersport legitim ist, habe ich mich jetzt darüber informiert und stelle das Ergebnis meiner Recherchen zusammen. Wenn jemand besser darüber Bescheid weiß, dann freue ich mich auf eine Meldung.

Beim Snooker funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden seit vielen Jahren. Wenn es Meinungsverschiedenheiten gab, dann wurden die Probleme nicht auf dem Rücken der Spieler ausgetragen, sondern intern gelöst. Sperren für Spieler, weil sie bei Turnieren eines anderen Verbandes teilgenommen haben, gab es nicht.

Wie dem unten angeführten Link entnommen werden kann, gibt es beim Snooker den Internationalen Verband für Amateurspieler (IBSF) und den Verband für die Profis (WPBSA). Beide Verbände sind gleichwertige Mitglieder bei der WORLD CONFEDERATION OF BILLIARD SPORTS (WCBS). Hier ist ein Link zu der Verbandsstruktur:

https://de.wikipedia.org/wiki/European_Billiards_and_Snooker_Association#/media/File:Billard_Verbandsstruktur_Deutschland.jpg

Die UMB wäre praktisch wie die IBSF beim Snooker und soll sich um die Anliegen der Amateurspieler kümmern und die PBA wäre wie beim Snooker die WPBSA, die sich um die Profis kümmert.

Ich selbst finde es aus verschiedenen Gründen langfristig besser für den Dreibandsport, dass eine professionelle Liga gegründet wurde. Das ist genau das was dem Dreiband Billard im Vergleich zum Snooker bisher gefehlt hat. Die UMB und die PBA sehe ich dabei nicht einmal als Konkurrenten. Sie kümmern sich jeweils um eine andere Gruppe von Spielern und arbeiten zusammen, wenn es um die Qualifikationsmöglichkeiten (Pro-Am Turniere) geht.

Beim Snooker gibt es Profis die ausschließlich an den Turnieren der Profiliga (MAIN TOUR) teil nehmen. An offenen Turnieren (Pro-Am-Turniere) dürfen Profis und Amateure teilnehmen. Dort gibt es Qualifikationsrunden an welchen jeder teilnehmen darf. Die Amateure haben verschiedene Möglichkeiten sich für einen fixen Startplatz auf der MAIN TOUR zu qualifizieren.

Spieler die aus der Profiliga rausfliegen haben die Möglichkeit an den Turnieren der IBSF teil zu nehmen um sich wieder für die Profiliga zu qualifizieren. Sperren gibt es keine. Die Verbände arbeiten zusammen.

Bei den Amateurturnieren (IBSF) gibt es kleinere Preisgelder zu gewinnen und bei der Profiturnieren (WPBSA, MAIN TOUR) sind die Preisgelder sehr hoch. Die Amateure haben, je nach Land unterschiedlich, die Möglichkeit mit Geldern aus öffentlichen Förderungen durch die Fach- und Dachverbände unterstützt zu werden.

Ich denke das ist eine Struktur die auch für Dreiband gut wäre.

Ich freue mich auf eine heiße Diskussion.

Message 2/7 - Veröffentlichen in 22. März 2019 15:43 - Edited at 23. März 2019 12:31

Billardsportarena
Billardsportarena
Frage eines Interessenten
Ein Leser hat mich gefragt ob ich darüber Bescheid weiß wie es beim Snooker gehandhabt wird, wenn Spieler an privat organisierten Turnieren teilnehmen. Ob die Veranstalter bei den Verbänden eine Genehmigung einholen müssen, wenn Spieler teilnehmen oder eingeladen werden, die auch an Turnieren der Verbände teilnehmen. Ich habe selbst schon ein Einladungsturnier organisiert an dem Steve Davis und Ken Doherty teilgenommen haben. Wir mussten niemanden um eine Genehmigung fragen.
Gemeinsam mit meinem Snooker Verein habe ich 3 Mal das Innsbrucker Snooker Opern organisiert. Die Teilnehmer kamen aus insgesamt 10 Ländern und sind zum Großteil Mitgllieder bei der IBSF und bei ihren nationalen Verbänden. Wir mussten nicht um Genehmigung fragen und nicht an einen Verband bezahlen. Im Gegenteil, der nationale Verband hat uns bei der Organisation des Turniers sogar finanziell unterstützt.

Trotz meiner bisherigen positiven Erfahrung haben ich mich bezüglich der aktuellen Situation beim Snooker informiert. Hier ist das Ergebnis meiner Recherchen:
Grundsätzlich können alle Spieler an privat organisierten Turnieren teilnehmen ohne um Erlaubnis zu fragen. Auch für Turnierorganisatoren besteht nicht die Pflicht einen Verband um Genehmigung zu fragen. Es gibt nur eine Einschränkung bezüglich Übertragung/Streaming bei der Teilnahme von Profis der WPBSA. In diesem Fall muss man die WPBSA um Genehmigung fragen, weil die Spieler als Testimonials für die Sponsoren der WPBSA auftreten. In der Regel gibt es aber kein Problem, dass die Spieler dann teilnehmen dürfen.

Wenn jemand andere Informationen hat, dann bitte ich um eine Mitteilung, hier oder per Email, wenn kein Premium Pass vorhanden sein sollte.

Übrigens:
Der betreffende Interessent, der mir die Email zu obiger Frage geschrieben hat ist von der Tatsache betroffen, dass er nicht an der Diskussion teilnehmen kann, weil er keinen Premium Pass hat.

Message 3/7 - Veröffentlichen in 23. März 2019 12:55 - Edited at 23. März 2019 13:06

Billardsportarena
Billardsportarena
Eine gute Information
Danke, Heidi von KOZOOM für die Information, dass man keinen Premium Pass benötigt um etwas zu posten.

Das wusste ich nicht. Ich musste mich anmelden, um etwas zu posten, und da ich einen Premium-Pass habe, dachte ich, dass es ohne einen Premium-Pass nicht funktionieren würde.
Es ist gut, wenn die Besucher der KOZOOM-Site das wissen. Vielleicht kann man es auf der Homepage irgendwie explizit mitteilen, dass es so ist.

Message 4/7 - Veröffentlichen in 26. März 2019 12:43

lalberts
lalberts
Amateur vs Pro
Da bin ich auch sehr dafür die Kategorien zu trennen.
Ob jetzt die UMB für die einen oder anderen zuständig ist oder wird ist mir egal.. aber die Verbandsbeiträge meines Vereins sollen nicht für die Hotel kosten eines FC oder DJ herhalten..
Also Trennung auf jedenfall, wenn es bis jetzt nicht so war.
Klar kann der Dachverband dafür Geldausgeben um das Biljarten populärer zu machen. Aber nur noch als Profi-Turniere Organisator darf der Dachverband nicht reduziert werden. Das erst 1990 die Weltcups für alle geöffnet wurden ist schon traurig genug.
Vielleicht habe ich ein komplet falsches Bild von was die UMB ist..
Was sagt der Sport-Minister dazu?

Lukas

Message 5/7 - Veröffentlichen in 26. März 2019 21:32

JKL
JKL
UMB/PBA
Ja, ja. Trennung in Amateur- und Profiverband und der restliche Quatsch mit Soße.

Ich dachte den Mist hätten wir mit der "Affäre" UMB/BWA abgehandelt aber nein.

Mal zum Nachdenken über den Ligabetrieb gekommen?

Wer Geld mit Billard verdient ist dann Profi und darf dann nicht mehr am Ligabetrieb der UMB teilnehmen?
In Deutschland, Belgien, Niederlande, Türkei, Italien, Frankreich, Spanien etc. Na toll!
Im Moment spielen die Profis zusammen mit Amateuren in den Mannschaften und ich finde das gut, auch für den Billardsport ist das von Vorteil.
Und jetzt kommt mir bitte keiner mit : da kann man ja eine Ausnahme machen.
Wie das im Englischen Snookerverband für einzelne Spieler geregelt ist, ist für den Mannschaftssport bei uns nicht von Belang.
Wie Bert van Manen bereits dargestellt hat gibt es nun in der UMB deutlich mehr als ein Strauss Blumen und einen Medaille zu gewinnen!

Jürgen

Message 6/7 - Veröffentlichen in 31. März 2019 13:07 - Edited at 31. März 2019 13:16

Billardsportarena
Billardsportarena
NACHDENKEN ist immer gut
Ja Jürgen, ich bin auch der Meinung, dass man über den Ligabetrieb nachdenken soll. Aber hast Du Dir überlegt, dass auch beim Nachdenken unterschiedliche Meinungen heraus kommen?

Ich denke was den Vergleich mit dem Snookerbetrieb und der von Dir benannten "Trennung" in Amateur- und Profiverband angeht, hast Du etwas falsch verstanden. Es soll nicht eine TRENNUNG sondern eine KOOPERATION der beiden Verbände sein. Also eine Zusammenarbeit im Sinne des Billardsports.

Was ist denn so schlecht am organisierten Snookersport? Es gibt Turniere für Profis, für Amateure und zusätzlich Turniere an welchen Profis und Amateure (ProAm Turniere) teilnehmen.

Dass Ronnie O'Sullivan, Marc Selby und viele andere Snooker Profis nicht an den Snookerligen teilnehmen, genauso wenig wie Djokovic, Nadal oder Federer nicht an nationalen Tennisligen, stört offensichtlich niemanden. Wir sehen die Stars ja regelmäßig am Bildschirm. Auch wenn sie an den Ligen teilnehmen dürften, denkst Du sie hätten überhaupt Zeit dafür?

Noch eine Anmerkung:
Billard ist grundsätzlich ein Einzel- und kein Mannschaftssport. So wie es gehandhabt wird ist es ja sowieso totaler Nonsens. Es spielen 8 Spieler an 4 Tischen 4 Einzelbegegnungen. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Mannschaft die mehr Karambolagen in einer Begegnung erzielt am Ende als Verlierer dasteht. Wenn schon denn schon, dann sollten alle Punkte von allen Tischen gesammelt an einer Zähltafel geschrieben werden. Das hätte auf jeden Fall schon einmal eher einen Mannschafscharakter.
Haben sich unsere Funktionäre darüber schon einmal Gedanken gemacht. Nein, verändern wollen wir nichts, das ist Arbeit und die Finger wollen wir uns auch nicht verbrennen. Revolutionäre Dinge wollen wir nicht im Karambolsport und Innovationen auch nicht. Vielleicht fahren gerade deshalb soviel junge Leute auf unseren geliebten Sport ab? Und die Verbände fahren mit Ihren altmodischen Strukturen und Ansichten den Karambolsport gerade an die Wand, wenn sie nicht etwas ändern.

Die Macher im Karambolsport sollten sich in Acht nehmen, denn

WER NICHTS VERÄNDERN WILL, WIRD AUCH DAS VERLIEREN, WAS ER BEWAHREN MÖCHTE.
(Gustav Heinemann)

In diesen Sinne freue ich mich auf das NACHDENKEN und hoffentlich dann auch SCHREIBEN, denn es wäre wirklich super, wenn hier einmal eine Diskussion zustande käme.

Liebe Grüße an alle Dreibandfans --- Jimmy

Veröffentlichen in 5. April 2019 20:18

Billardsportarena
Billardsportarena
Noch etwas zum Nachdenken
Weil wir gerade beim NACHDENKEN sind, hier noch ein paar Fakten:

Ich habe einmal bei einem Deutschen Bundesligaverein nachgefragt, welches Budget sie für Jugendförderung haben und ob sie z.B. ein Budget haben um mit Schulen zusammen zu arbeiten? Die Antwort war erschütternd: Unser gesamtes Budget geht für die Mannschaft drauf - Reise- und Hotelkosten, Honorare für die ausländischen Spieler, etc... Ich weiß inzwischen, dass das bei Weitem kein Einzelfall ist.

Ein Spieler hat mir vor kurzem erzählt, dass für ein Wochenende mit 2 Begegnungen folgende Daten (für die betreffende Mannschaft und für die zwei gegnerischen Mannschaften zusammen) zu Buche stehen:
16.000 km, 4.000 Euro an Reise- und Hotelkosten (Spielerhonorare nicht eingerechnet), 12 Spieler waren im Durchschnitt 3 Tage unterwegs, jeder Spieler hat im Durchschnitt ca. 2,5 Stunden Billard gespielt. Die Zahlen sind über den Daumen gepeilt, aber das ist die Größenordnung von der wir reden...............

Bevor mich jemand dafür auf den Pranger stellt, teile ich es lieber selbst mit:
Ich mache damit Werbung für die geplante Team-League bei der MYWEBSPORT WORLD ASSOCIATION. Und diese Reklame mache ich sehr gerne, denn der Billardsport und seine Protagonisten sind dabei die großen Sieger.

Veröffentlichen in 5. April 2019 20:26

lalberts
lalberts
Pros und Amateure.-
Man muss nicht trennen zwischen Profis und Amateurs.. aber der Verband soll sich nicht nur auf die Profis konzentrieren.
Es gibt natürlich das Dilemna: macht man erstmal die Sportart attraktiv (um sie vom Verfall zu retten) damit jugendlichen gewonnen werden können.. oder baut man auf Nachwuchs und die popularität steigt von alleine..
So war es mal, als noch mit Opa im Bistro erste Bälle gemacht wurden.. aber Billard (Karambol) hat ein Problem: der qm Fläche ist zu teuer: 2 bis 3 qm Tisch plus 6 qm drumherum für nur 2 Spieler und das möglichst lang.. das kann sich keiner mehr leisten.
Baden-Württembergs jüngster Spieler ist wahrscheinlich der Y. Blomdahl (Stuttgart). Aber dann? 35-50 Jahre alte Kandidaten.
Das ein Blomdahl Billard spielt ist normal..wo sind alle anderen?
Es passiert einfach nichts mehr.. wir sind alle zu alt geworden. Vereine machen zu oder werden teuer (zu teuer?). Die qm werden anderweitig gebraucht. Hoffnungsschimmer: Pforzheim (kauft sein Lokal), Karlsruhe (bekommt neues Lokal gebaut).
wenn man die Kosten Situation in die Hand hat, lässt sich investieren.
Böblingen ist sehr günstig, aber bei zwei halb-match Tische, ist die Entwicklung begrenzt. Viernheim ist zu gut wie umsonst, aber durch mangelnde Spieler/Aktivität, hat die Stadt die Spielzeiten soweit eingegrenzt dass man in Schulferein nicht mehr spielen kann. Stuttgart hofft sich zulauf mit dem fast Bundesliga Titel - toi toi toi.. aber die Halbmatch Tische sind leer. Mannheim macht einen neu Start, auch hier viele Glückwunsche. Freiburg wird an der Verlagerung der Fussball-spiele zu kämpfen haben. Heilbronn spielt 3B oder immer mehr Snooker.
Wo sind die Vereine Heidelberg, Villingen-Schwenningen, Konstanz, Ottersdorf, Landau, Backnang usw geblieben?
Wir sterben aus..
Irgendwann braucht es den Verband nicht mehr.. wenn TB, FC, DJ, DS in 5 bis 10 Jahre Rentner sind braucht es auch kein 3B im Fernseher mehr (oder nur in Altersheime).
Die personal Decke in den Klubs ist auch zu dünn geworden dass überall einer noch für die Jugendarbeit bereit steht.
Wenn wir kein klappbares Billard für Sporthallen (und somit Schulsport) erfinden gehen wir unter.
DIe qm Preise töten uns.. aus den Kneipen sind wir raus, in den Vereinsheime bleibt noch die letzte Generation.
Hoffen wir mal dass die UMB da richtig denkt..und nicht an die Börse will.
Aber wen kümmert schon Baden-Württemberg.

Hat mit der Diskussion nur am Rande zu tun.. aber die Politik muss die Weichen richtig stellen.

Und FC oder DS Sperren ist keine Politik, sondern Aktienkurs Pflege. Lächerliche Drohungen für irgendwas was schief gelaufen ist.
Meiner Meinung.

Lukas

Message 7/7 - Veröffentlichen in 7. April 2019 08:30

psbil
psbil
qm sind nicht das entscheidende Problem
Hallo Lukas,
Du weißt es aus dem eigenen Verein: wir sterben nicht primär wegen der begrenzten qm-Verfügbarkeit aus.

Der entscheidende Grund, weshalb wir so dahintümpeln, ist, dass es bei uns keine strukturierte(!) Unterweisung, sprich echtes(!) Karamboltraining im Klub gibt. Gezielter Unterweisung bedarf es, Aufbautraining, auf gut deutsch: wir brauchen motivierte Mitglieder, die bereit sind, zu geben.
Die, die es durch Talent oder über viele Jahre Spielpraxis in die Liga geschafft haben spielen in ihrer eigenen Welt, die anderen müssen halt sehen, wie sie irgendwann auch mal dahin kommen. Blos wie und wann? Einmal in der Woche eine Partie über 10 Aufnahmen mit einen 20GDler lehrt einem das Billardspielt noch lange nicht.

Alle Klubs, bei denen es ähnlich zugeht, müssen sich nicht wundern, wenn ihre Zukunft mau aussieht. Es geht zum Glück auch anders. Bei uns in der Nähe und im Westen von D.

Und wenn der BW-Verband für gutes Geld mal einen Top-Spieler zu einem Sonder-Training für eine handvoll von Euch Auserwählten organisiert, dann dürfen die unteren Klassen nichts davon wissen und nicht einmal zusehen/zuhören.

Veröffentlichen in 15. April 2019 17:47

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