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Billard Karambol - Dreiband - Weltmeisterschaft Damen - Guri (KOR)

Therese Klompenhouwer gewinnt WM-Titel in der Verlängerung

Gepostet von am 27. August 2016

Therese Klompenhouwer gewinnt WM-Titel in der Verlängerung

Kozoom/Korea
Therese Klompenhouwer ist nach 2014 zum zweiten Mal Weltmeisterin geworden. In Guri schlug sie Mee Lee in der Verlängerung

GURI - Therese Klompenhouwer (33) hat zum zweiten Mal nach 2014 die Weltmeisterschaft der Damen im Dreiband gewonnen. Im Finale schlug die Niederländerin die Koreanerin Mee Rae Lee in der Verlängerung mit 2:0.

Nach der regulären Distanz von 30 Punkten trennten sich beide Spielerinnen nach 41 Aufnahmen Unentschieden. Was nach einer eher schwachen Vorstellung aussieht, war in Wirklichkeit eines der spannendsten Matches in der Geschichte des Damen Billards. Klompenhouwer begann mit dem Rückenwind einer stärken Halbfinal-Vorstellung selbstbewusst das Endspiel. Bis zur Pause hielt sie die 1 Durchschnitt, während ihre Gegnerin Lee nicht ins Spiel kam. Die Koreanerin verpasste ein ums andere Mal das Ziel um wenige Millimeter. Die spärliche Gegenwehr führte dann allerdings dazu, dass Klompenhouwer ihrerseits etwas den Faden verlor und so der Koreanerin Chancen zu Endspiel-Comeback gab. Aufnahme um Aufnahme schmolz der Vorsprung und die Spannung stieg. So langsam wurden auch die koreanischen Fans wieder wach und feuerten ihre Landsfrau an. Und tatsächlich schaffte Lee in der 40.Aufnahme den Ausgleich, die Führung und sogar als das Erreichen des Matchballs. Die überaus schwere Position verfehlte sie, ohne Chance auf nennenswerte Verteidigung. Klompenhouwer beendete daraufhin das Match und Lee verwandelte den Nachstoß zum Remis. Die Verlängerung begann Klompenhouwer mit zwei Punkten, während Lee den Anfangsball verpasste. 

Therese Klompenhouwer holt damit zum zweiten Mal in Folge den Weltmeistertitel im Dreiband und verhinderte gleichzeitig einen koreanischen Titel-Hattrick. 2014 gewann Sung Won Choi im eigenen Land den Titel bei den Herren. Im vergangenen Jahr war es Tae Kwan Kim, der ebenfalls in Guri den WM-Titel bei den Junioren gewann. Nun also Mee Rae Lee, die sicher nicht die Klasse von Therese Klompenhouwer hat, aber sicher ähnlich gutes Potential und vor allem ein perfektes Umfeld, worum sie nicht nur ihre Kolleginnen aus Europa beneiden, sondern auch viele Männer.

Die Vizeweltmeisterin Mee Rae Lee aus Korea mit einem doch zufriedenen Lächeln im Gesicht

Im Halbfinale könnte Therese Klompenhouwer zum zweiten Mal Orie Hida bezwingen. Auch dies war ein sehenswertes Duell, welches genauso gut das Finale hätte sein können. Klompenhouwer ergriff vom Start weg die Initiative und lies der Japanerin kaum Chancen zum Punkten. Nach der Pause führte die spätere Weltmeisterin mit 17:7 und es sah nach einer klaren Angelegenheit aus. Dann plötzlich kam Hida mit 2 und 7 Punkten in Folge zurück und schaffte den Anschluß. Die Freude darüber währte aber nur einen kurzen Moment, denn sofort konterte Klompenhouwer mit ebenfalls 7 Punkten und führte nach 16 Aufnahmen mit 24:16. Nochmals bäumte sich die Japanerin auf, aber nach 19 Aufnahmen war es vorbei und Klompenhouwer gewann mit 30:23.

Mee Rae Lee war die dominierende Spielerin des zweiten Halbfinals. Nie bekam sie ernsthafte Schwierigkeiten und hatte ihre Gegnerin, die Japanerin Yuko Nishimoto über die gesamte Distanz im Griff. Nach 28 Aufnahmen gewann Lee mit 30:19 und erreichte so bei ihrer ersten WM sofort das Endspiel.

Vergleicht man die beiden Titel von Klompenhouwer, dann muß man ihr eine leichte Leistungssteigerung bescheinigen. 2014 im türkischen Sinop spielte sie 1,102 GD, in Guri 1,122 GD.

Die diesjährige Drittplatzierte Yuko Nishimoto war 2014 Vizeweltmeisterin mit 0,733 GD. Vizeweltmeisterin war sie auch 2012 in Tokio, als ihre Landsfrau Higahiuchi gewann. Bei drei aufeinander folgenden Weltmeisterschaften hat sie damit drei Medaillen gewonnen, soviel wie keine andere Dame im Weltbillard. 

Das Maß aller Dinge ist und bleibt allerdings Therese Klompenhouwer, die sich sicherlich auch weiter entwickeln wird. An Gegnerschaft im eigenen Geschlecht mangelt es, dafür geht sie seit Jahren andere Wege, spielt in Belgien, Deustchland (Langendamm) und natürlich in der heimischen Ehrendivision in reinen Männermannschaften. Ein unschätzbarer Vorteil, den ihre Konkurrentinnen nicht aufholen können. Von der Spielstärke klare Nummer 2 ist wohl immer noch Orie Hida, die dreifache Ex-Weltmeisterin. Weitere Damen, insbesondere aus Korea, stehen aber schon in den Startlöchern, besitzen bereits eine sehenswerte Technik und beachtenswerte Spielauffassung. 

Im Mai des kommenden Jahres findet die nächste Weltmeisterschaft der Damen statt. Ausrichter ist dann das belgische Halle-Zoersel. 

Bleibt zu hoffen, dass wir dann nicht nur eine konkurrenzfähige Belgierin sehen, sondern auch eine deutsche Teilnehmerin. Die deutschen Farben suchte man in Guri leider vergeblich.

Final ranking:
1 Therese Klompenhouwer (Ned) 12-1.122-7
2 Mee Rae Lee (Kor) 10-0.825-5 3
3 Yuko Nishimoto (Jap) 8-0.677-7
3 Orie Hida (Jap) 6-0.881-7
5 Min A Kim (Kor) 4-0.659-4
6 Ester Park (USA) 4-0.658-3
7 Shin Young Lee (Kor) 4-0.652-4
8 Namiko Hayashi (Jap) 4-0.479-2
9 Karina Jetten (Ned) 2-0.580-4
10 Marianne Mortensen (Den) 2-0.534-4
11 Danielle le Bruyn (Bel) 2-0.483-3
12 Helga Mitterböck (Oos) 2-0.476-3
13 Gülsen Degener (Tur) 2-0.472-4
14 Monique Wilkowski (Ned) 0-0.475-4
15 Irena Hambalkova (Tsj) 0-0.342-2
16 Gerrie Geelen (Ned) 0-0.308-5.

 

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