Nachrichten Billard Karambol

 

Billard Karambol - Karambolage - UMB News

Torsten Danielsson: Neue Mission, neue Vision, neue Srategie

Gepostet von am 28. September 2014

Torsten Danielsson: Neue Mission, neue Vision, neue Srategie

Kozoom
Torsten Danielsson: Der neue Mann im Vorstand der UMB

ZÜRICH - Der dänische Geschäftsmann, Unternehmer, Billard-Veranstalter und Spieler, Torsten Danielsson (49) ist am Rande der Junioren-WM in Sluiskil in den Vorstand des Billard-Weltverbandes UMB gewählt worden. Gleichzeitig wurden auch die weiteren Vorstandsmitglieder, Jean-Claude Dupont (Vorsitzender), Farouk Barki (Sportdirektor) und Fernando Requena (Vizepräsident und Schatzmeister) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. 

Torsten Danielsson ist CEO und arbeitet für ein führendes indisches Gastronomie-Unternehmen, die King´s Kurry Group. Die King´s Kurry Group besitzt 7 Restaurants, beschäftigt 60 Mitarbeiter und verkauft ihre Produkte in über 400 Supermärkten. Danielsson´s Schwerpunkt und Aufgabe ist die Vorbereitung und Durchführung einer europaweiten Expansion in allen Bereichen der Gruppe.

Er selbst zog 2002 von Dänemark in die Schweiz und kann auf eine beeindruckende Zeit als Veranstalter und Spieler im Billardsport zurückblicken. Torsten Danielsson ist bekannt für seine innovativen Ideen für die Zukunft des Billardsports.

Kozoom traf das neue UMB-Vorstandsmitglied während der Junioren Weltmeisterschaft in Sluiskil und führte ein ausführliches Interview.

Profil:

Torsten Danielsson

Geb.: 29.Oktober 1964 in Dänemark

Familienstand: geschieden

Kinder: eine Tochter (20)

Wohnort: Zürich

Beruf: CEO, Chief Executive Officer (CEO) der King´s Kurry Group in der Schweiz (Restaurants, Food-Courts, Catering, Produktveranstaltungen)

Sport: Teilnehmer an 15 Schweizer Meisterschaften, 8 EM und 6 WM

Frits Bakker / KOZOOM: Was war die Hauptmotivation für ihre Kandidatur als Vorstandsmitglied der UMB?

Torsten Danielsson: Ich habe die Motivation, meine Energie und meine Qualifikation für die Herausforderungen im Team für den weltweiten Karambol-Sport der UMB einzusetzen. Vor allem danke ich dem Vorstand der UMB für die Berücksichtigung meiner Kandidatur unter den gegebenen Umständen, denn die Frist für die Kandidaten konnte nicht eingehalten werden. Und natürlich danke ich auch den Schweizer Billardverband, der mich für diese Wahl nominierte.

FB / KOZOOM: Erzählen sie uns etwas über ihren Hintergund und ihre Vergangenheit im Billardsport!

TD: Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in und um die Billardszene verbracht, sowohl als leidenschaftlicher Spieler, als Unternehmer und Funktionär. Ich begann 1976 im Alter von 12 Jahren mit dem 5-Kegelbillard und stieg sehr bald in die zweithöchste Spielklasse auf. Später wechselte ich dann zum Dreiband, was seit dem meine große Leidenschaft ist.

In Dänemark war ich Mitgründer und Unternehmer beim Aarhus Billard Center, dass im Jahr 1989 zum größten Zentrum des Billardsports in Dänemark mit 5-Kegelbillard, Karambol und später auch Pool und Snooker, sowie Bar, Restaurant und Veranstaltungsraum, wurde. Bei der Eröffnung wurde gleichzeitig ein internationaler Dreiband-Grand Prix ausgetragen, bei dem ich Leiter der Organisation war. In den folgenden Jahren eröffnete ich zwei weitere Pool-Hallen in Dänemark.

FB / KOZOOM: War dies die Grundlage für die lange Zeit im Billardsport?

TD: In den Jahren 1996 bis 2005 nahm ich eine Auszeit vom Billard, konzentrierte mich auf meine Familie und eine neue berufliche Herausforderung im Vertrieb eines Bauunternehmens. 2002 zog ich dann in die Schweiz und wurde 2005 Mitglied im Billard Club Zürich, wo ich nach fast 10 Jahren die Leidenschaft für Dreiband wieder fand.

Bis heute hatte ich die Ehre an 15 Schweizer Meisterschaften im Dreiband und Biathlon teilzunehmen. Dazu kommen noch 6 Einsätze bei der WM in Viersen und 8 Teilnahmen an Europameisterschaften, sowohl im Einzel, als auch im Nationalteam.

Derzeit bin ich noch Vizepräsident und Mitbegründer einer Wohltätigkeitsstiftung. Die Morning Star Foundation arbeitet an Entwicklungsprojekten in Indien.

FB / KOZOOM: Die Organisation, bei der sie nun mitarbeiten, die UMB, hat schon bessere Tage gesehen. Der Billardsport im Allgemeinen und Dreiband insbesondere hat Mitglieder verloren und benötigt dringende Veränderungen. Was ist ihre Vision für die Zukunft der UMB und den Billardsport? Und was kann ihr Beitrag dazu sein?

TD: Mein beruflicher Werdegang und Erfahrung zusammen mit meinem Hintergrund als aktiver Spieler tragen dazu bei, dass ich sicher einen Beitrag für die Entwicklung unseres geliebten Sports leisten kann. Dazu ist meine menschliche Erfahrung sicher von Vorteil. Privat komme ich aus einem internationalen Umfeld. Mein Vater stammt aus Island, meine Mutter aus Dänemark, meine Ex-Frau aus Kenia und ich selbst habe in Dänemark und die letzten 12 Jahr in der Schweiz gelebt. Dazu arbeite ich auch sehr international. Die Mehrheit der Mitarbeiter stammt aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Iran, Irak und Afghanistan, aber auch aus Großbritannien und anderen europäischen Ländern. Dieses interaktive und multikulturelle Fundament ist eine solide Grundlage für internationale organisatorische Arbeit.

FB / KOZOOM: Wie würden sie sich selbst als Person beschreiben?

TD: Ich bin bekannt als ein Mensch, der gut zuhören kann und der immer gut vorbereitet ist. Als Manager bin ich es gewöhnt, schwierige und harte Entscheidungen in allen Bereichen eines Unternehmens zu treffen. Derzeit beschäftige ich mich etwa 20-25% meiner Arbeitszeit mit PR und Marketing.

Ich bin mit vielen Menschen, Spielern und Organisatoren der verschiedenen Verbände im Karambolsport gut vertraut. Die Entwicklung im Karambolsport auf der Welt unterscheidet sich von Kontinent zu Kontinent. Während wir die Tendenz in Europa und Nordamerika mit weniger organisierten Mitgliedern sehen, haben wir in Südamerika und vielen Teilen Asiens genau das Gegenteil. Da boomt unser Sport.

In Europa und Amerika hat die freie Zeit eine ganz neue Bedeutung und Dimension in den letzten 30 oder 40 Jahren erhalten. In unserem Teil der Welt ist vieles auf Materialistisches und Karriere ausgerichtet. Der Leistungsdruck nimmt zu. Das bringt nicht nur Veränderungen in den traditionellen Familienstrukuren mit sich, sondern auch bei den Menschen, die beginnen, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Ein Beispiel ist der Wechsel von den traditionellen Sportarten, Hobbys und Möglichkeiten der Geselligkeit in die Internet-basierte Welt, wo die Menschen viel Zeit mit Spielen, Facebook und anderen solzialen Netzwerken verbringen. Der Satz: ´Las uns ein paar Stunden Billard spielen gehen´wurde geändert in ´Ich gehe ein paar Stunden online´.

Diese Situation wird in den kommenden Jahren zunehmend zu einem massiven Wandel in der Gesellschaft führen. Wir werden dies nicht ändern können, auch wenn es negative Folgen auf die Interaktion zwischen den Menschen haben wird, weniger soziale Kontakte und mehr isoliertes Leben. Die Frage ist: Wo soll sich in dieser Perspektive der Karambolsport positionieren?

Hier sind einige Ideen:

Erstellen eines Businessplans für Karambolage mit neuen Zielen für die nächsten 2, 6 und 12 Jahre ist unerlässlich. Wir müssen einen klaren Plan für eine Mission, Vision, Strategie, Durchführung und Kommunikation schaffen.

Das sollte aus meiner Sich sein:

Sanierung und Mondernisierung der UMB in verschiedenen Bereichen, wie z.B.

1. Neue Corporate Identity: Weg von dem verstaubten 1959er Look

2. Intensiver Kooperation mit der Wirtschaft, Stiftungen, Medien und Privatinvestoren/Sponsoren

3. Trennung und Outsourcing der Verwaltung. Das wird es der UMB ermöglichen, sich stärker auf den Sport, die Veranstaltungen und Wettbewerbe zu konzentrieren.

4. Revision der bestehenden Spielsysteme und Rankings

5. Änderung in den Beziehungen: UMB-Konföderationen-Verbände-Clubs

6. Konzentration auf neue innovative Wege der Kommunikation mit der weltweiten Öffentlichkeit

7. Vorbereitung eines Generationenwechsels in der UMB

8. Sicherung der Position des Karambolsport in Richtung IOC

9. Fokus auf Dreiband und 5-Kegelbillard als Hauptdisziplin.

FB / KOZOOM: Danke für das Interview und viel Glück in ihrem neuen Job bei der UMB

Torsten Danielsson: Danke an Kozoom für die wunderbare Arbeit, den Billardsport zu fördern und der UMB für die Chance, meine Ideen und Pläne in der Billardwelt umzusetzen.   

Zurück zu allen Nachrichten

Kommentare

Markus
Markus
Frischer Wind in der UMB!
Neue Gesichter, neue Ideen - DAS ist es, was die UMB (und nicht nur die UMB) braucht.
Die Frage ist, wieviel Durchhaltevermögen hat Torsten Danielsson, denn vieles ist so verstaubt, dass es schwer wird, sich entsprechend Gehör zu verschaffen.

Dennoch ist bei mir die Zuversicht stärker als der Zweifel und deshalb wünsche ich dem neuen Vorstandsmitglied viel Erfolg bei der Entwicklung und Durchsetzung seiner Ideen.

Die Einschätzung des Freizeitverhaltens der Menschen ist punktgenau getroffen. Wo steht der Billardsport aktuell in diesem Szenario und wo soll er in 10 Jahren stehen? Und ist ein Wachstum möglich?

Ich hoffe sehr auf eine bessere Kommunikation durch die UMB bis in die kleinste Zelle unseres Sports. Dies ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je und es bedarf keiner großen Anstrengungen.

Wie wäre es mit einer Neuauflage eines monatlichen Billard Bulletin in Form eines Newsletters. Das wäre ein erster Schritt!

In diesem Sinne wünsche ich Torsten Danielsson viel Kraft bei seiner Arbeit für unseren Sport

Markus Schönhoff
Chief Editor
Kozoom Deutschland

Message 1/3 - Veröffentlichen in 28. September 2014 13:30

Billardsportarena
Billardsportarena
Billardspielen und online gehen ...!!!
Lieber Torsten,

Mir gefallen Deine Pläne sehr gut und ich hoffe, dass wir mit der Vernetzung der Billardspieler und der Billardvereine Dich bei der Realisierung Deiner Pläne unterstützen können. Besonder gut gefällt mir, dass Du das neue Freizeitverhalten der Jugend angesprochen hast, wobei dieses Freizeitverhalten ja nicht einmal mehr nur die Jugend betrifft

Ich bin auch der Meinung, dass sich dieses Freizeitverhalten in nächster Zeit nicht ändern lässt. Gerade in unserem Sport haben wir die Möglichkeit, das zu unserem Vorteil zu nutzen, denn"Lass uns ein paar Stunden Billard spielen gehen" und "Ich gehe ein paar Stunden online" muss sich mit der modernen Technik von MYWEBSPORT, zumindest im Billardsport, nicht mehr widersprechen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir zwei in den nächsten Tagen online gehen und miteinander Dreiband und 5-Kegel Billard spielen - Du in Zürich und ich in Innsbruck.

Diesen Vorteil haben wir deshalb, weil es in den meisten anderen Sportarten einfach undenkbar ist, dass sich Spieler online verbinden und gegeneinander spielen oder miteinander trainieren können. Das einzige Spiel was mir derzeit dazu einfällt, ist Schach. Vorstellbar wäre es zum Beispiel irgendwann auch beim Curling. Wir fangen demnächst mit der Weiterentwicklung für Poolbillard und Snooker an. Hoffentlich ist die Karambol-Community modern genug, um den Zeitvorteil gegenüber Pool und Snooker zu nützen.

Seit einem knappen Jahr trainiere ich mit zwei 13-jährigen Schülern. Vor kurzem haben sie die Möglichkeit gehabt gegen einen ebenfalls Jugendlichen, der in Zürich gespielt hat, ein kleines Turnier zu spielen. Sie haben mich inzwischen mehrmals gefragt, wann sie wieder mit einem Spieler an einer anderen Location spielen dürfen. Diese jungen Billardspieler wachsen mit MYWEBSPORT auf und ich bin mir fast sicher, dass sie es schon aufgegeben hätten, wenn wir das System nicht in unserem Verein hätten. Sie trainieren zwei Mal wöchentlich, und das nie ohne MYWEBSPORT. Das Erste was sie machen wenn sie in den Verein kommen - sie starten den Terminal von MYWEBSPORT und analysieren die Partie die sie zuletzt gepielt haben................................

Liebe Grüße aus Innsbruck und viel Erfolg bei Deinen Bemühungen für den Billardsport

Jimmy

Message 2/3 - Veröffentlichen in 29. September 2014 09:05

3-c-fighter
3-c-fighter
Kampf der Lethargie!
Servus Torsten,
liebe KOZOOM Community!

Zunächst darf auch einmal ein Lob an KOZOOM für engagierten Qualitätsjournalismus ausgesprochen werden, die Niederschrift des obigen Interviews gefällt!

Zumindest in den mir hauptsächlich bekannten mitteleuropäischen Breiten geht es unserem geliebten Carambolsport zu schlecht, als dass Stehenbleiben eine Option wäre – denn in einer sich stets weiterentwickelnden Welt heißt das Rückschritt.

Angesprochen sind alle Billardfreunde, von Toppositionen offizieller Ebenen bis hin zur wertvollen Basis. Ideen der Gegenwart und 'Argumente' von vor 80 Jahren liegen am Tisch. Einer gemeinsamen, positiven Entwicklung nicht förderlich ist das Schwarz-Weiß-Malen von heutigen Ideen und Altbewährtem, in das sich viele Billardfreunde hineingedrängt fühlen. So muss Fortschritt nicht gleichbedeutend mit Identitätsverlust sein – vielmehr führt Rückschritt zum Verlust von allem bisher Erarbeitetem.

Die Akzeptanz und Aufnahme des vorherrschenden Zeitgeistes unsererseits in unsere Systeme und Strategien kann uns wiederum Akzeptanz und Wahrnehmung in der Gesellschaft bringen – ich wüsste nicht, wie anders?

Neue Medien und Technologien spielen heute eine zentrale Rolle, gerade was die technikaffine Jugend betrifft. Erfreut bin ich über Initiativen, die uns einen Schritt näher an das Heute – und wir leben tatsächlich im Jahr 2014 – bringen. Dass unser Sport mit MYWEBSPORT sogar im High-End-Technologiesektor vertreten ist, ist eine Riesenchance für uns alle!

Toi, toi, toi unseren Visionären! MYWEBSPORT & KOZOOM sei Dank!

Liebe Grüße,
Pirmin

Message 3/3 - Veröffentlichen in 29. September 2014 14:32

Poste neuen Kommentar

Einloggen oder jetzt registrieren um einen Kommentar zu hinterlassen

Forgot your password?

Sie haben noch keinen Account?

Jetzt kostenlos anmelden um Kommentare zu schreiben, deine Fotos hinzuzufügen, im Forum teilzunehmen und den exklusiven Newsletter zu erhalten.

Dann kannst du einen Premium Pass für vollen Live- und Video-Zugang erhalten.

Kozoom beitreten