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Zweifacher Weltmeister Nobuaki Kobayashi (77) in Tokio verstorben

Gepostet von am 27. November 2019

Zweifacher Weltmeister Nobuaki Kobayashi (77) in Tokio verstorben

Ton Smilde
Mit 77 Jahren verstarb der zweifache japanische Weltmeister Nobuaki Kobayashi am vergangenen Wochenende

TOKIO/RANDERS - Die Nachricht kam am Montag, dem Vorabend der diesjährigen Dreiband-Weltmeisterschaft, und erschütterte die Billardwelt. Der ehemalige Weltmeister und erfolgreichste japanische Billardspieler Nobuaki Kobayashi verstarb in seiner Heimatstadt Tokio. Die Todesursache ist noch nicht bekannt, aber in Billardkreisen wusste man, dass Kobayashi seit einiger Zeit krank war. Raymond Ceulemans, mit dem der Japaner jahrelang auf höchstem Niveau Dreiband spielte, sagte, dass er erst kürzlich in einem japanischen Billardraum gesehen wurde. 

Kobayashi, geboren am 26.März 1942 in Tokio, wurde in den goldenen Jahren von Ceulemans Weltmeister; 1974 in Antwerpen, wo Kobayashi Ceulemans in seiner Heimatstadt um einen Punkt im Finale besiegte und 1984 in Krefeld, wo er vor Ludo Dielis und Raymond Ceulemans den Weltmeistertitel holte.

Raymond Ceulemans beschreibt den Japaner als großen und legendären Champion: „Mir wurde die Nachricht heute erzählt und ich bin sehr traurig. Wir haben so viele Jahre zusammen bei den großen Meisterschaften gespielt. Er war ein äußerst liebenswürdiger Mensch, ein gutes Beispiel für viele Champions. Das japanische Dreiband wurde berühmt dank Kobayashi und Komori, zwei ganz große Spieler in diesen Jahren. Wenn wir in Südamerika Meisterschaften gespielt haben, habe ich oft mit Kobayashi noch Schaukämpfe gespielt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, besonders wenn ich in Japan war. Der ein Jahr ältere Komori ist vor drei Jahren verstorben. Jetzt haben wir den berühmtesten japanischen Spieler aller Zeiten verloren.“

Ludo Dielis, der zweite große belgische Weltstar: „Dies ist ein sehr trauriger Tag, weil wir einen tollen Freund verlieren. Ich habe ihn kennen gelernt und er wurde einer von drei besten Freunden von mir. Wir haben uns viele Male in Japan getroffen und er hat junge Spieler, wie seinen Sohn und Yusuke Mori gefördert, damit sie sich weiterentwickeln.“

Kobayashi’s wichtigster Weltmeistertitel ist immer noch sein erster, der 1974 in Antwerpen. Raymond Ceulemans hatte ab 1963 in Neuss elf mal in Folge den Titel geholt. Der Belgier war in seinem Wohnzimmer natürlich der große Favorit, wurde aber von Kobayashi in einem historischen Finale zum Entsetzen von Hunderten von Zuschauern geschlagen. Ceuelmans: „Es war für mich eine schockierende Weltmeisterschaft, weil ich um einen Punkt verlor. Viele Leute, besonders meine Fans, sprachen monatelang darüber. Die Zeitungen waren mit den Nachrichten gefüllt: Kobayashi hatte die Serie von elf Weltmeistertiteln im Dreiband gebrochen.“

Zehn Jahre später besiegte Kobayashi die beiden Giganten Ceulemans und Dielis erneut, diesmal in Krefeld. Meistens standen die Japaner allerdings im Schatten von Raymond Ceulemans: „1965 war Koya Ogata der erste Japaner, der bei einer Weltmeisterschaft in Hilversum auftauchte.“ erinnert sich Ceulemans: „Dann kam Kobayashi und gewann zweimal den Titel.“ Bekannt wurde er daneben allerdings auch als ewiger Zweiter hinter dem Maestro. 1970 in Las Vegas, 1972 in Buenos Aires, 1973 in Kairo, 1976 in Ostende, 1977 in Tokio, 1978 in Las Vegas, 1979 in Lima, 1985 in Heeswijk-Dinther und schließlich 1988, wo der Weltmeister in 6 Weltcups ermittelt wurde. Kobayashi wurde Zweiter hinter Torbjörn Blomdahl.

Das japanische Duo Kobayashi/Komori wurde ebenfalls dreimal Weltmeister für Nationalteams: 1981, 1985 und 1992 (Viersen). Nur einem japanischen Spieler, abgesehen von Kobayashi, gelang es den Einzeltitel bei einer WM zu holen. Ryuuji Umeda gewann den Weltmeistertitel 2007 in Cuenca, Ecuador.

Bei der Weltmeisterschaft, die seit gestern in Randers läuft, war es der Japaner Yusuke Mori, der als erster die Nachricht vom Tod seines großen Landsmannes erfuhr. „Ich habe erst vor einem Monat mit ihm Billard gespielt und letzte Woche kam er, um sich ein Turnier anzuschauen. Er schien mir in guter körperlicher Verfassung zu sein."

Nobuaki Kobayashi hat einen Sohn, Hideaki, der mittlerweile bei den koreanischen Turnieren der PBA spielt.

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