VIERSEN - Das belgische Traumduo Eddy Merckx und Frederic Caudron hat seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt und ist verdient Weltmeister geworden. In einer Neuauflage des Vorjahresfinales besiegten die Belgier Deutschland A, die allerdings näher am Titel waren, als im Vorjahr.

Martin Horn und Eddy Merckx, das Match sollte die Schlüsselpartie werden, begannen ihre Partie sehr zurückhaltend. Keiner wollte einen Fehler machen, oder dem Gegner eine Chance auf eine größere Serie geben. Und so blieben beide Kopf an Kopf bis zum vorzeitigen Abbruch beim Stand von 32:31 in 28 Aufnahmen. Da war die Partie zwischen Frederic Caudron und Christian Rudolph bereits beendet. Caudron, bei der WM nicht in absoluter Topform, brauchte 27 Aufnahmen, um Rudolph zu besiegen und ihm 10 Punkte abzunehmen. Diese 10 Punkte waren dann der Titelgewinn.

Deutschland A kann mit dieser erneuten Silbermedaille durchaus zufrieden sein. Martin Horn zeigte die Weltklasseleistung, die alle von ihm erhofften. Nach verhaltenem Beginn spielte er eine der vielen 3-Durchschnitt Partien der Vorrunde und deklassierte anschließend den Österreicher Andreas Efler in 16 Aufnahmen mit 2,5 Durchschnitt. Und auch den ersten richtig schweren Gegner, Tayfun Tasdemir, beherrschte er von Beginn an und bezwang ihn am Ende in 20 Aufnahmen. Horn setzte damit den Grundstein für den Finaleinzug. 

Verwandeln durfte den Elfmeter ins Finale allerdings Christian Rudolph, der im Stile vergangener Jahre die Festhalle wieder zum Kochen brachte und im entscheidenden Moment erstaunliche Nervenstärke bewies. Gegen Coklu behielt er seine Konzentraion und schaffte die entscheidenden Punkte, die den Partieabbruch erzwangen und Deutschland den Finaleinzug.

Christian Rudolph hat seine Nominierung rein formal durch seinen DM Titel gerechtfertigt, aber er hat auch in den Tagen der WM bewiesen, dass er zumindest in der Festhalle nach wie vor ein harter Brocken ist, den man erst einmal bezwingen muß.

Für viele Experten war Belgien bereits vor Beginn der WM der erneute Titelträger. Merckx und Caudron sind wohl das stärkste Doppel der Welt. Aber nicht an jedem Tag. Eddy Merckx spielte ein starkes Turnier, besiegte im Viertelfinale Dick Jaspers und spielte seine zweite Vorrundenpartie in 8 Aufnahmen mit 3,75 Durchschnitt. Sein Partner Frederic Caudron kam erst langsam in Fahrt. Die Gruppe überstand er mäßigen 1,45 GD, im Viertelfinale folgte ein Unentschieden gegen Burgman, ehe er dann plötzlich seine Form fand und Korea praktisch im Alleingang besiegte. Seine 13 Aufnahmen war die 6te 3-Durchschnitt-Partie der WM und reichte für Belgien zum Finaleinzug.

Die 27. Team-WM von Viersen ist damit Geschichte. Aus deutscher Sicht kann man sehr zufrieden sein. Deutschland A wiederholt seinen 2.Platz aus dem Vorjahr und Deutschland B landen als Gruppenzweite am Ende auf dem 13.Platz. Die Zuschauer wurden jeden Tag durch exzellenten Sport verzaubert und belohnten die Billardstars mit atemberaubender Kulisse.

Es gibt noch einige große Billardereignisse in diesem Jahr. Der Maßstab für Atmosphäre, Jubel und Stimmung ist wieder einmal VIERSEN.