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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Sharm El Sheikh (EGY)

Der Zauberer Semih Sayginer gewinnt Weltcup in Sharm El Sheikh

Gepostet von am 4. Dezember 2021

Der Zauberer Semih Sayginer gewinnt Weltcup in Sharm El Sheikh

herve Lacombe
Semih Sayginer gewinnt den Weltcup in Sharm El Sheikh und damit nach 17 Jahren Pause wieder ein Turnier

SHARM EL SHEIKH - Der Mister Magic im Billard ist seit heute wieder ein echter Sieger. Der türkische Star (58) musste seit seinem letzten Weltcupsieg im griechischen Byron (2014) ganze 17 Jahre auf diesen Moment warten. 2014 besiegte er im Finale den Belgier Frederic Caudron, jetzt besiegte er im Finale die aktuelle Nummer eins der Welt Dick Jaspers mit 50:37 in 27 Aufnahmen. Sayginer jubelte nach seinem Sieg mit einem dreifachen „Yes, Yes, Yes“ und darf sich nach den heutigen Siegen gegen Weltmeister Blomdahl und Jaspers wieder zu den allerbesten zählen. Der Weltmeister von 2003 im spanischen Valladolid, war aufgrund einer turbulenten Zeit im eigenen Land lange von der Bildfläche verschwunden. Bis dahin gewann er sechs Weltcups und holte heute nun seinen siebten Weltcupsieg. Der Zeitpunkt für diesen großartigen Erfolg könnte nicht besser sein, denn in drei Tagen beginnt an gleicher Stelle die Weltmeisterschaft.

Der Sieger von Sharm El Sheikh zeigte nach der Siegerehrung seinen Fans und Billardkollegen seine Freude über diesen Triumph. „Es ist ein tolles Gefühl nach so vielen Jahren wieder ein Turnier zu gewinnen. Ich musste nach meinem Comeback wirklich hart kämpfen, um mental wieder auf die richtige Spur zu kommen. Dies ist nun eine große Erleichterung. Blomdahl und Jaspers, zwei so großartige Spieler an einem Tag zu schlagen, ist etwas besonderes. Die Nerven waren bei mir heute angespannter als bei den anderen Topstars, die es gewohnt sind zu gewinnen. Endlich bin ich frei davon. Ich bin erleichtert, glücklich und endlich wieder ganz vor mit dabei.“

Er blickte auch auf den Sieg gegen Eddy Merckx zurück, als er mit einem Punkt gewann. „Ich hatte ein bisschen Glück, aber eine Woche zuvor in Veghel hatte ich auch Pech, als ich um einen Punkt gegen Sanchez verlor. So geht das im Spitzensport, es liegt alles sehr nah beieinander. Es gibt jetzt zusätzlich Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaft, bei der es allerdings etliche Titelanwärter gibt.“

Im heutigen Finale hatte Jaspers einen schlechten Start und lag schnell mit 10:20 zurück. Mit 26:13 ging Sayginer in die Pause. Dann kam die gefürchtete Aufholjagd von Jaspers , der bis zur 24. Aufnahme zum 34:34 ausgleichen konnte. Doch dann war es vorbei und mit einer 10er und 6er Serie beendete Sayginer das Match in 27 Aufnahmen. 

In der neuen Weltrangliste bleibt Dick Jaspers mit 438 Punkten weiter die Nummer 1 vor Marco Zanetti mit 338 und Torbjörn Blomdahl, der wie auch Dani Sanchez 326 Punkte hat. Semih Sayginer verbessert sich durch seinen Weltcupsieg auf 299 Punkte und ist neuer Fünfter. Bei der Weltmeisterschaft in der kommenden Woche muß Torbjörn Blomdahl 120 Punkte für den Titel aus 2019 verteidigen.

Das Podium beim Weltcup in Sharm El Sheikh

ENDKLASSEMENT Weltcup (Top 15)
1 Semih Sayginer 12-1.839-15
2 Dick Jaspers 10-1.967-12
3 Torbjörn Blomdahl 10-1.875-22
3 Sung-won Choi 8-1.753-14
5 Jun Tae Kim 8-1.864-14
6 Marco Zanetti 6-1.972-12
7 Haeng Jik Kim 6-1.833-19
8 Jung Han Heo 4-1.561-11
9 Choong Bok Lee 6-1.902-10
10 Peter Ceulemans 6-1.826-19
11 Sameh Sidhom 6-1.548-8
12 Eddy Merckx 6-1432-9
13 Jérémy Bury 4-1.761-7
14 Dion Nelin 4-1.714-17
15 Nikos Polychronopoulos 4-1.457-11.

WELTRANGLISTE (Stand 04. Dezember 2021)
1 Dick Jaspers (NL) 438
2 Marco Zanetti ( It) 338
3 Torbjörn Blomdahl (Zw) 326
4 Dani Sánchez (Sp) 326
5 Semih Sayginer (Tr) 299
6 Haeng-Jik Kim (Kr) 282
7 Eddy Merckx (Be) 276
8 Sameh Sidhom (Eg) 265
9 Quyet Chien Tran (Vn) 270
10 Tayfun Tasdemir (Tr) 239
11 Jung-han Heo (Kr) 227
12 Martin Horn (Dui) 221
13 Jérémy Bury (Fr) 218
14 Myung-woo Cho (Kr) 214
15 Sung-won Choi (Kr) 205
16 Duc Ahn Chien Nguyen (Vn) 201
17 Murat Naci Coklu (Tr) 196
18 Lütfi Cenet (Tr) 181
19 Dion Nelin (Den) 179
20 Jun-tae Kim (Kr) 162
21 Nikos Polychronopoulos (Gr) 161
22 Quoc Nguyen Nguyen (Vn) 150
27 Roland Forthomme (Bel) 97
30 Antonio Montes (Sp) 90
38 Peter Ceulemans (Bel) 74.

DIE HALBFINALS

Dick JASPERS - Sung-won CHOI 50:24 in 21/20

Das letzte Duell zwischen Europa und Asien wurde zu einer oft gesehenen Demonstration der Spitzenklasse des Weltranglistenersten. Im ersten Halbfinale besiegte Dick Jaspers Sung-won Choi, den einzigen koreanischen Weltmeister in der Geschichte des Dreiband. Nach 10 Aufnahmen führte Choi noch mit 23:10, der Rest des Matches war ein einziger Triumph für Jaspers und eine Qual für Choi.

„Ich bin sehr schlecht ins Match gestartet“ gestand Jaspers später. „Wir hatten beide vorher ein paar harte Tage, ich habe ein hartes Match gegen Zanetti gespielt und musste auch gegen Choong Bok Lee mein Bestes geben. Und jetzt, gegen Choi, dauerte es einige Zeit, bis ich meine Konzentration und meinen Rhythmus gefunden hatte. Aber am Ende wurde es ein besonderes Match, dass ich gut beenden konnte.“

Nach dem etwas verpassten Start, hatte nach 10 Aufnahmen Sung-won Choi einen plötzlichen Rückschlag. In den darauf folgenden 10 Aufnahmen bis zum Partieende traf Choi noch einmal, während Jaspers 40 Punkte verwandelte. Jaspers, der wunderbar konzentriert wirkte, geriet in den für ihn so gefürchteten Flow und gewann nach 21 Aufnahmen mit 50:24.

Nach dem Match war Choi enttäuscht: „Er hat fantastisch gespielt. In der 10.Aufnahme habe ich ein falsches Design gespielt, danach war Jaspers nicht mehr zu halten.“

Semih SAYGINER - Torbjörn BLOMDAHL 50:22 in 16/15

Das zweite Halbfinale war so einseitig, wie Jaspers gegen Choi. Was der türkische Ausnahmespieler zeigte war zuviel für Torbjörn Blomdahl, der nicht das perfekte Feeling der letzten Tage finden konnte. Sayginers brillantes Spiel zeigte sich in einer 7er Serie in der 5.Aufnahme, einer 12er in der 6.Aufnahme und später einer 8er Serie in der 9.Aufnahme. 

Semih Sayginer machte den Eindruck, als wolle er dem ägyptischen Publikum eine Demonstration von außergewöhnlichen Lösungen geben, eine schöner als die andere. Mit einer 6er Serie, bei dem der letzte ein Fuchs war, beendete er das Match in 16 Aufnahmen zum 50:22. Der schwedische Weltmeister, der in der kommenden Woche auf die Mission Titelverteidigung geht, zeigte sein bestes Match mit 40:10 in 10 Aufnahmen gegen Wan Young Choi. Ein weiteres Highlight war seine 22er Schlußserie im Match gegen Haeng-Jik Kim.

Blomdahl blickte zufrieden auf sein Abschneiden beim Weltcup zurück: „Ich bin mit meinem dritten Platz zufrieden und konnte Semih nicht schlagen, er war superstark. Wir alle haben unsere Höhen und Tiefen. Auch Dick Jaspers ist nicht immer stabil, aber meistens. Er ist der Best, er kommt immer zurück, wenn er zurückliegt.“

Seine Chancen bei der Weltmeisterschaft in der kommenden Woche: „Wir wissen nie, was passiert. Vielleicht läuft es gut, ich gebe mein Bestes.“


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