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Billard Karambol - Dreiband - World Games - Cali (COL)

Dick Jaspers, 3x World Games, 3x Finale

Gepostet von am 25. Juli 2013

Dick Jaspers, 3x World Games, 3x Finale

Kozoom
Dick Jaspers und Marco Zanetti sind die größten Favoriten auf den Sieg in Cali

ETTEN-LEUR - Die Zeiten haben sich in jeder denkbaren Weise geändert. Es gibt einen neuen Dick Jaspers, der stolz von seinem Sohn René spricht, der gerade als Handballer an den Olympischen Jugend Tagen teilgenommen hat. Dick Jaspers hat eine neue Freundin, Yvonne, und kann es kaum erwarten, dass die neue Saison beginnt.

"Ich habe im letzten Jahr nicht viel gewonnen", erzählt er."Zwar habe ich zeitweise sehr gut gespielt und hatte auch hohe Durchschnitt. Ein paar Mal hatte ich Pech, wenn es bei meinen Gegners gut lief, z.B. in Antalya (gegen Bury), Korea (Blomdahl) und Hrughada (Caudron). Leider habe ich auch meine Chancen nicht immer genutzt, wie beim Agipi Masters und bei der EM gegen Zanetti.

Heute (Dienstag) feiert Jaspers seinen 48.Geburtstag und wird morgen über Panama nach Klumbien fliegen, um dort zum vierten Mal an den World Games teilzunehmen. "Ich wollte nicht an meinem Geburtstag fliegen."

Dick Jaspers ist Titelverteidiger bei den World Games im Dreiband und gab Frits Bakker einen Tag vor seiner Abreise ein Interview."Ich freue mich auf dieses große Ereignis mit so vielen verschiedenen Athleten".

Frits Bakker - Wir sind immer noch mitten im Sommer und seit den Europameisterschaften hast Du nicht viel gespielt. Was sind Deine Ziele bei dieses World Games?

DJ - Ich habe große Erwartungen, wie in jedem Turnier, an dem ich teilnehme. Natürlich sind die World Games etwas besonderes, weil ich Titelverteidiger bin und immer im Finale stand.

Nach der EM habe ich schon noch einige Turniere gespielt. Mit Porto habe ich die portugisische Meisterschaft geholt, habe die französischen Play Offs gespielt und die Qualifikation für den Europapokal. Aber es stimmt, in den letzten 6 Wochen habe ich nur noch trainiert, obwohl dass nicht immer einfach war, bei dem Wetter, was wir hatten.

FB - Warum hast Du nicht in New York an den Verhoeven Open teilgenommen, wo so viele Weltklassespieler dabei waren?

DJ - Für mich war es wichtig, dass ich bei den Kindern bin. Mein Sohn René, der 16 Jahre ist, spielt in einem Handball Team. Seine Mannschaft nahm an den Olympischen Jugend Tagen in Utrecht teil und dieses Turnier fiel genau in die Zeit von New York. Ich wollte den Termin aber nicht verpassen und konnte deshalb nicht in New York spielen. Die Niederlande ist zwar keine große Handball-Nation, aber jetzt waren sie Ausrichter und da war es natürlich eine ganz besondere Erfahrung für meinen Sohn und für mich.

FB - Hast Du New York verfolgt?

DJ - Ich habe die Berichte bei Kozoom gelesen, habe mir aber keine Partien angesehen. Natürlich habe ich mitgekommen, dass es einige sehr starke Partien gab.

FB - Ist es richtig, zu sagen, dass sich Dein Leben etwas geändert hat? Es dreht sich nicht mehr alles um Billard, die Kinder sind wichtiger. Und Dein Privatleben hat sich auch geändert?

DJ - Meine Kinder waren schon immer das Wichtigste, was ich habe.Jetzt versuche ich, noch mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Dieses jüngste Handballturnier von meinem Sohn war für mich als Vater sehr wichtig. Ich wollte einfach da sein und dafür habe ich gern auf New York verzichtet.

Und es ist richtig, mein eigenes Leben hat sich auch verändert. Ich habe eine neue Freundin, Yvonne. Wir leben noch nicht zusammen, aber treffen uns sehr oft. Im August werden wir in Spanien Urlaub machen, zusammen mit meiner Tochter. Es sind eben noch andere Dinge in meinem Leben wichtig, aber Billard wird immer die Nr. 1 bleiben. Ich liebe dieses Spiel mehr als je zuvor und bin sehr motiviert.

FB - Drei Teilnahmen an den World Games, dreimal Finale. Erzähl uns doch was über diese drei Finals!

DJ - Das erste Finale in Akita verlor ich gegen Danial Sanchez, der am Ende eine 13er Serie machte. Diese Lücke konnte ich nicht mehr schließen. Sanchez gewann dann auch das zweite Finale, vier Jahre später. Es war eine sehr knappe Partie. Ich führte, Dani kam mit einer 11er Serie zurück und beendete das Match als Erster. Im Nachstoß konnte ich dann mit 3 Punkten ausgleichen. Er begann dann die Verlängerung mit 2 Punkten. Ich machte 1 Punkt und hatte dann eine wirklich schreckliche Position, die ich auch verpasste.

Und vor vier Jahren schlug ich Blomdahl relativ sicher. Gegen Sanchez im Halbfinale machte ich eine Serie von 20 Punkten auf unverschämz schlechten Tischen. Das Finale gewann ich gegen Torbjörn mit 40:18.

FB - Was bedeuten die World Games für Dich? Einige Spieler (Caudron) sind nicht dabei.

DJ - Für mich ist es ein großes Erlebnis mit all diesen verschiedenen Athleten. Es ist ein olympisches Gefühl in diesem Dorf. Ich denke, dass die UMB sicherstellen müßte, dass wir nie wieder auf so schlimmen Tischen spielen müssen, wie vor vier Jahren. Wir wollen als Spieler unseren Sport so gut wie möglich präsentieren, gerade dann, wenn die ganze Welt zuschaut. Es kann nicht sein, dass die UMB es zuläßt, dass wir auf unspielbaren Tischen spielen. Ich hoffe, dass die Umstände in diesem Jahr besser sind.

FB - Zahlt die NOC/NSF in den Niederlanden die Reise- und Aufenthaltskosten für die Teilnehmer an den World Games?

DJ - Nein, dass ist nicht mehr so. Die KNBB, als unser Verband, muß jetzt dafür zahlen. Das ist schon eine Besorgnis erregende Entwicklung. Wir bekommen auch kein Geld für unsere Teilnahme, dennoch will ich da spielen. Allerdings kann das nicht unsere Zukunft sein, denn dann können wir von unserem Sport nicht mehr leben.

FB - Ein großer Erfolg in der letzten Saison war der EM-Titel im Team zusammen mit Burgman. Viele Menschen kritisierten Dich und Sanchez für die Teilnahme an der EM auf dem kleinen Tisch. Ihr Standpunkt war: Die Profis stehlen den Amateuren das Preisgeld. 

DJ - Ich denke, dass ist Unsinn. Ich selbst wurde von unserem Verbands-Vorsitzenden Santos Chocron gebeten zu spielen. Außerdem hatte ich für vier oder fünf Tage nichts anderes zu tun. Wenn man nicht gewollt hätte, dass wir soielen, dann hätte man das klar regeln müssen, z.B. mit einer Obergrenze des Durchschnitts o.ä. Apropos Amateure: Bei den Weltcups spielen die Amateure auch mitten unter den Profis. Ich bin natürlich auch froh, dass ich noch ein wenig Geld auf der EM verdienen konnte.

FB - Wie wird die kommende Saison werden? In welchen Teams wirst Du in den verschiedenen Ligen spielen?

DJ - Ich werde in Deurne in Belgien spielen. Wir haben einen neuen Sponsor (Marco Jansen) und ein starkes Team mit Eddy Merckx, Jean-Paul de Bruijn, Ludo Dielis, Davy van Havere und mir. Mit dieser Mannschaft werden wir auch im Europapokal spielen. In den Niederlanden werde ich in Amsterdam spielen. Es gibt dort ein neues Team mit Eddy Merckx und Frans van Kuyk. Ich werde die Hälfte der 22 Spiele machen. In Deutschland spiele ich für Magdeburg auch die Hälfte der Spiele. Den anderen Teil spielt Dion Nelin. Mein Team in Frankreich (Kozoom) hat sich zurückgezogen.

FB - Wer glaubst Du, sind die Favoriten auf die Goldmedaille bei den World Games?

DJ - Das ist schwer zu sagen, es sind so viele Klasse Spieler dabei. Wir spielen auf 40 Punkte, mit 40 sek. Stoßzeit und auf unbekannten Tischen. Die stärksten Spieler sind sicherlich Zanetti, Merckx, Coklu, Forthomme und Kim. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass ich auch eine gute Leistung zeigen will.

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