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Ein Weltmeister oder mehrere?

Gepostet von am 5. Februar 2021

Ein Weltmeister oder mehrere?

Bert's Column

Kolumne von Bert van Manen

Die Nummer 2 der UMB-Rangliste der Damen spielt ab sofort für die LPBA. Die 31-jährige Pheavy stammt aus Kambodscha, lebt schon viele Jahre in Südkorea und betreibt in Seoul einen Billardclub. Ihre Argumentation ist nicht schwer zu verstehen: Die LPBA bietet Turniere mit gutem Preisgeld an, die UMB hat derzeit wenig oder gar nichts zu bieten.

Die PBA- und LPBA-Tour wird bald in einer „Weltmeisterschaft“ gipfeln, um mit den Worten der Organisation zu sprechen. Dies wird eine erneute Debatte auslösen, die Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte alt ist. Die UMB beansprucht den Titel „Weltmeisterschaft“ und „Weltmeister“ verständlicherweise für sich, da sie die einzige globale, vom IOC anerkannte Karambol-Billard-Organisation ist. Die PBA kann dies nicht vorweisen, sie ist ein Wirtschaftsunternehmen. 

Den gleichen Konflikt um die Verwendung dieser Titel und Bezeichnungen gab es schon einmal, nämlich zu Zeiten der BWA, dem damaligen Gegenspieler der UMB. Infolgedessen ist bis heute nicht geklärt, wer in den Jahren 1992 und 1993 Weltmeister ist. Kaum zu glauben, oder?

Ich denke, nicht, dass es fair wäre, den PBA Gewinner, oder die LPBA Gewinnerin rein mit logischen Argumenten als Weltmeister zu bezeichnen. Die LPBA hat nur zwei der vier prominentesten Damen (Mi-rae Lee und Sruong Pheavy, nicht aber Klompenhouwer und Hida). Die PBA hat zwei der 15 besten Spieler der Welt: Caudron und Jae-Ho Cho. Unabhängig davon, wie die Argumente lauten, ist dies doch bei weitem keine Darstellung, die breit genug ist, um den Begriff „Weltmeisterschaft“ zu rechtfertigen, selbst wenn das Preisgeld, das der offiziellen WM bei weitem übersteigt.

Der Dreiband-Weltmeister nimmt seinen Platz in einer langen und ehrenwerten Liste ein, angefangen bei Edmond Soussa im Jahr 1928, über die 21 Titel von Ceulemans, gefolgt von den großen Mehrfachsiegern: Blomdahl, Jaspers, Sanchez, Caudron, Merckx, Zanetti. Der PBA Sieger ist nicht der Nachfolger der UMB-Weltmeisterschaft von Randers 2019, nur weil ein großes Geldturnier in Korea gewonnen wurde, das nach völlig anderen Regeln gespielt wird.

Aber am Ende zählt, wo die besten Spieler sind? Die Dart-Weltmeisterschaft war 47 Jahre lang in den Händen der BDO. Ein Wirtschaftsunternehmen, Barry Hearns von der PDC, bot eine alternative Weltmeisterschaft an. Die PDC hatte die größeren Sponsoren, das bessere Preisgeld und innerhalb von zehn Jahren hatte die überwiegende Mehrheit der Top-Spieler die Loyalität gewechselt. Heute existiert die BDO gar nicht mehr. Geld (und gutes Marketing) haben gewonnen.

Beim Boxen gibt es seit hundert Jahren drei, vier oder fünf „Weltmeistertitel“. Vielleicht erwartet das das Billard? Ich bin nicht überglücklich, aber ich kann mit Sicherheit verstehen, warum Spieler ihr Glück bei der PBA-Tour versuchen wollen. Emotionale Argumente taugen nichts, wenn man versucht seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

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