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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Istanbul (TUR)

Jae Ho Cho krönt den koreanischen Dreifach-Erfolg

Gepostet von am 17. Februar 2014

Jae Ho Cho krönt den koreanischen Dreifach-Erfolg

© Kozoom
Jae Ho Cho setzte mit seinem Finalsieg den Schlußpunkt unter die außergewöhnliche Leistung der koreanischen Spieler in Istanbul

ISTANBUL - Der erste Weltcup des Jahres ist mit einem Dreifach-Erfolg der koreanischen Billardspieler zu Ende gegangen. In einem wahrscheinlich einzigartigem Finale schlug Jea Ho Cho seinen Landsmann Sung Won Choi in der Verlängerung mit 3:2. Nach 25 Aufnahmen trennten sich beide zunächst 40:40. Die beiden dritten Plätze gingen mit Kyung Roul Kim an einen weiteren Koreaner und an Eddy Merckx, der am Samstag-Abend mit seinem 11 Aufnahmen Sieg gegen Dong Koong Kang ein rein koreanisches Podium noch verhindern konnte. 

Das Finale war in jeder Hinsicht denkwürdig. Der bis dahin dominierende Spieler Jae Ho Cho traf auf den härtesten Fighter der Billardszene Sung Won Choi. Choi ist nicht der Spieler der herausragenden Durchschnitte, dafür ein richtiger Zerstörer. Ohne Zweifel kann er am Billardtisch alles, aber er kann auch dafür sorgen, dass der Gegner seinen Spielfluss verliert, oder ihn gar nicht erst findet. So auch im Finale, als er Cho erfolgreich daran hinderte, sein Punkte-Feuerwerk abzubrennen, was ihm bis dahin in jedem Match irgendwann gelang. Choi zwingt seine Gegner das Offensivspiel aufzugeben und lauert auf seine Chance. So kam es dann auch, dass er nach 25 Aufnahmen als erster ins Ziel kam. 40:32 bedeuteten 8 Punkte Vorsprung auf Cho, der zum Nachstoß antrat. Nun weis der geübte Billardspieler, dass 8 Punkte im Nachstoß schon sehr schwer sind. In einem Weltcupfinale ist das allerdings ein riesiger Haufen Punkte. Cho schaffte es dennoch. Der 6.Punkt ein grandioser Fuchs, alle anderen Punkte gelangen ohne große Schwierigkeiten. Zur Verlängerung trat dann Choi bereits zum dritten Mal in Istanbul an. Zuvor hatte er die Extra-Aufnahme sowohl gegen Landsmann Heo, als auch gegen Weltmeister Caudron gewonnen. Diesmal gelangen ihm nur zwei Pünktchen, zu wenig für den Sieg. Cho machte drei sichere Punkte und riss die Arme zum Sieg hoch. Das es auch für den immer locker spielenden Cho harte Arbeit war, sah man wenige Augenblicke später, als er unter Tränen fast zusammenbrach. Mit dem Sieg war eine riesige Last von ihm abgefallen. Die Zuschauer feierten den kleinen Koreaner frenetisch. 

Am Vormittag standen zunächst die Halbfinals auf dem Programm. Gegen seinen großen Landsmann Kyung Roul Kim zündete Cho nochmals den Turbo und gewann 40:29 in 15 Aufnahmen. Es war die dritte große Partie im Turnierverlauf, nach dem Auftaktsieg gegen Jaspers in 14 und dem Sieg gegen Sanchez in 13 Aufnahmen. Kim, mithin selbst ein Großmeister, rannte stets einem Rückstand hinterher, spielte selbst immer etwa 2 Durchschnitt, konnte aber nicht gewinnen. Wer Kim anschließend lächeln sah, wußte, dass er kein Problem hat, gegen einen Landsmann zu verlieren, wenn der dadurch ins Finale kommt.

Sung Won Choi gelang mit dem Sieg gegen Merckx der nächste große Coup. Und es war ein schweres Stück Arbeit. Merckx, selbst in großer Form in Istanbul, spielte fantastisches Billard, bis auch bei ihm der Faden riss und Choi vorbeizog. Merckx wehrte sich noch einige Male gegen die drohende Niederlage, zwang Choi zu 4 vergeblichen Matchbällen, aber es reichte nicht. Der Sieg und der Finaleinzug ging mit 40:38 in 24 Aufnahmen an den Koreaner.

Mit Jae Ho Cho gelang einem Spieler der Sieg, der mit 2,150 GD auch die stärkste Gesamtperformance lieferte. Vor Jahren ging sein Stern mit dem Finale beim Heim-Weltcup in Suwon auf. Im letzten Jahr sorgte er mit Platz 4 beim Agipi Masters für ein weiteres international bedeutsames Ergebnis. Ein Turniersieg auf diesem Niveau blieb ihm bisher allerdings verwehrt.

Istanbul 2014 war ein wunderbares Turnier. Wie im letzten Jahr war die Veranstaltung mit 193 Teilnehmern restlos ausverkauft. Die einheimischen Spieler konnten die eigenen Erwartungen nicht ganz erfüllen und mußten die Schlagzeilen der überragenden koreanischen Mannschaft überlassen, die gleich mit 8 Spielern ins Hauptturnier einzogen. 

Für die deutsche Mannschaft gab es einige schöne Momente. Orhan Erogul überstand zwei Quali-Runden erfolgreich, scheiterte dann respektabel in der Schlußrunde. Dort war auch für Johann Schirmbrand Endstation, während Christian Rudolph als Lucky Loser die Endrunde erreichte und dort in 19 Aufnahmen gegen Kyung Roul Kim verlor. 


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