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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Luxor (EGY)

Jaspers in 8 Aufnahmen zum 21.Weltcupsieg

Gepostet von am 5. April 2015

Jaspers in 8 Aufnahmen zum 21.Weltcupsieg

© Kozoom/Harry van Nijlen
Dick Jaspers gewinnt den Weltcup von Luxor mit 5 Durchschnitt im Finale gegen Heang Jik Kim

LUXOR - Dick Jaspers gewinnt mit einer spektakulären Finalpartie den 1. Weltcup des Jahres 2015 und den 21. in seiner unvergleichlichen Karriere. Mit 40:14 in 8 Aufnahmen (5,000/1,750) besiegte er den jungen Heang Jik Kim, der selbst die große Sensation von Luxor war.

Um es gleich vorwegzunehmen; Diese Finalpartie ist die beste, die je einen Weltcup entschieden hat. Dick Jaspers hat damit seiner Vita eine weitere Bestmarke hinzugefügt und gleichzeitig die Top 3 der Weltrangliste zurückerobert.

Das Endspiel war aus Sicht des Niederländers eine Fortsetzung des Halbfinals, in dem er Dany Sanchez mit 40:21 in 14 Aufnahmen besiegte und seine Tagesform präsentierte. Und tatsächlich ist es so, dass Jaspers, wenn er den Finaltag erreicht, kaum zu schlagen ist. 

Im Finale selbst ergriff er sehr frühzeitig die Initiative und schoss mit einer 8er Serie sehr schnell am jungen Koreaner vorbei. Nach 4 Aufnahmen hatte Jaspers bereits 19 Punkte versammelt. Es folgten zwei Fehlaufnahmen und weitere 7 Punkte zum 26:4 Pausenstand. Kim hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich einmal mit einer 4er Serie gepunktet. Der 4-fache Juniorenweltmeister kam dann aus der Pause mit einer 8er Serie zurück, die wieder etwas Spannung in das Match brachte. So zumindest die Hoffnung der koreanischen Gemeinde vor Ort. Jaspers blieb unbeeindruckt und kam auch in Durchgang 8 wieder sofort ins Spiel. Punkt für Punkt gelangen ihm. Mancher etwas knapp, aber immer noch deutlich genug. Wie in einem Rausch beendete Jaspers mit einer 14er Serie dieses Endspiel. Kim gelangen im Nachstoß nochmals 2 Punkte und der Weltcup von Luxor war entschieden. Später sagte Jaspers in der Analyse: "Ich wollte hier unbedingt gewinnen. In 15 Jahren Weltcup in Ägypten habe ich nie ein Finale erreicht!" Und über seinen Gegner: "Zweifellos ist er die Sensation des Turniers. Er hat eine große Zukunft vor sich."

In der Tat ist der Aufstieg des 24-jährigen Haeng Jik Kim eine eigene Geschichte wert. Er wurde bekanntermaßen 4mal Juniorenweltmeister, lebte einige Jahre in Deutschland und sammelte in der Bundesliga und in der holländischen Ehrendivision Erfahrungen in der europäischen Billardszene. Dann ging er zurück in seine Heimat, um sich auf seinen 3-jährigen Dienst in der Armee vorzubereiten. Die Billardwelt war erschüttert, als vor zwei Jahren dann die Nachricht von seiner schweren Erkrankung bekannt wurde. Eine junge, hoffnungsvolle Karriere wurde auf eine schwere Probe gestellt. Glücklicherweise überstand Heang Jik diese schwere Zeit und kämpfte sich zurück in sein (Billard) Leben. Kurz vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land, für die er nicht nominiert wurde, machte er beim Korea-Weltcup in Guri bereits auf sich aufmerksam. Er pflügte sich durch die Qualifikationen bis ins Hauptfeld und verlor dort in Runde 1 gegen Landsmann und späteren Weltmeister Sung Won Choi. Dies war allerdings nur die Ouvertüre zu seinem Meisterstück, dass mit der Asienmeisterschaft kommen sollte. 

Bei den kontinentalen Titelkämpfen gewann er den Titel als jüngster Asienmeister aller Zeiten und sprach auch die Hoffnung aus, beim kommenden Weltcup in Luxor eine Wildcard vom Asiatischen Verband zu erhalten. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt und er zahlte dieses Vertrauen mit seinen sensationellen Auftritten der letzten Tage zurück. Er schlug im Laufe des Weltcups seine großen Landsleute Dong Koong Kang und Sung Won Choi. Im Achtelfinale Jeremy Bury und im Halbfinale sein großes Vorbild und Vizeweltmeister Torbjörn Blomdahl. 

Der ganz große Sieg blieb ihm verwehrt. Dick Jaspers war zwischen 16:00 und 17:00 Uhr einfach unschlagbar. Wie es nun mit der Weltcupsaison für Heang Jik Kim weitergeht, ist noch ungewiss. Von seinem Wehrdienst wurde er nicht direkt befreit. Er bekam lediglich eine Art "Schonplatz" in seiner Heimatstadt. Dennoch darf er nur mit Sondergenehmigung das Land verlassen. Eine solche erhielt er für Luxor. Nun hat er sich durch den 2.Platz in Luxor bis auf Platz 14 der Weltrangliste empor gekämpft. Hätte er das Finale gewonnen, dann wäre er sogar unter den Top12 gelandet. 

Was für ein Aufstieg!

In der Endabrechnung spielte Heang Jik Kim genau 2,000 GD, eine Marke, die nur noch von Dick Jaspers übertroffen wurde. Jaspers gelang mit 2,247 GD die beste Einzelleistung und mit 5,000 natürlich auch die beste Partie. Die höchste Serie spielte Torbjörn Blomdahl mit 16 Punkten aus seiner Auftaktpartie. Blomdahl spielte ein gutes Turnier, dass erst im Halbfinale endete. Schuld daran war vielleicht eine defensive Eröffnung von beiden, die bis zur 9. Aufnahme währte und immer viel Kraft kostet. Kim nutzte dann die sich bietende Chance und zog davon. 

In drei Wochen wird in Brandenburg der Europameister gekürt. Dick Jaspers ist nun der große Favorit auf den kontinentalen Titel.   

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