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Billard Karambol - Dreiband - Duke Challenge - Nistelrode (NED)

‚King of Duke‘ - Jaspers gewinnt überlegen Duke Challenge

Gepostet von am 22. Januar 2021

‚King of Duke‘ - Jaspers gewinnt überlegen Duke Challenge

Ton Smilde
Dick Jaspers gewinnt die Duke Challenge im Endspiel gegen Marco Zanetti

NISTELRODE - Der Jubel nach seinem Triumph und dem Sieg bei der Duke Challenge fühlte sich wie der Neuanfang in das Billardjahr 2021 an. Die niederländische Nummer eins der Welt Dick Jaspers, besiegte am Finaltag von ‚De Duke‘ zuerst die Nummer drei und im Finale die Nummer zwei der Welt und darf sich damit zurecht als ‚King of Duke‘ bezeichnen. Weltmeister Torbjörn Blomdahl wurde von Jaspers im Halbfinale mit 3:0 verspeist, der Italiener Marco Zanetti unterlag im Finale mit 1:3. Der 55-jährige Challenge Gewinner im eigenen Land spulte an drei Wettkampftagen durchweg Weltklasse-Durchschnitte ab und nahm von der Organisation verdient den Siegerscheck in Höhe von 16.000 € entgegen. Jaspers lobte in seiner Siegesrede die Organisation, das Ambiente und den neuen Start ins Sportjahr 2021, auf den sich Spieler und Zuschauer freuten.

„Ich bin sehr dankbar für die Einladung von Jumbo und der Organisation. Dieses Turnier ist ganz wichtig für das nationale und internationale Dreiband.“, sagte der Champion im Interview. „Wir alle sind begeistert von dem Spielformat in den kurzen Sätzen mit viel Spannung und Geschwindigkeit. Es ist wie eine Offenbarung für den Billardsport, dass zeigen auch die vielen wundervollen Reaktionen. Ich gehe davon aus, dass wie uns internationalen Gesprächen über diese Veranstaltung stellen werden, da Billard zunehmend zu einem Fernsehsport wird.“

In der idyllischen Umgebung des Duke-Golfplatzes, wo die Organisation von BEN dieses Turnier veranstalteten, durfte an allen drei Turniertagen kein Zuschauer anwesend sein. Dieser Mangel wurde allerdings durch den Fernsehsender Ziggo Sport mehr als ausgeglichen, wie die Einschaltquoten belegen. Das Spielsystem war attraktiv, nur ein Tisch, kurze Partien und viel Spannung. Die Top 5 der Welt zeigten sich nach der langen Turnierpause in großer Form, am Finaltag waren noch Dick Jaspers, Marco Zanetti, Torbjörn Blomdahl und Tayfun Tasdemir übrig. 

Dick Jaspers, der sich im Laufe seiner Karriere allmählich an schnelle Spielformate, großes TV-Interesse und den Druck bei großen Turnieren und Meisterschaften gewöhnt hat, zeigte eindrucksvoll, wie er mit den Erwartungen bei der Duke Challenge umgehen kann. Natürlich wollte der Veranstalter seinen Sieg! Der viermalige Weltmeister spielte während vier Partien 2,780 GD und war damit mit viel Abstand der Beste. Nur in der ersten KO-Runde gab er zwei Sätze ab, als er gegen Forthomme in den fünften und entscheidenden Satz musste. Dort allerdings reichte ihm eine Aufnahme zu Satz- und Matchgewinn.

In der nächsten Runde besiegte er Murat Naci Coklu mit 3:0 und 30 in 11 Aufnahmen. Torbjörn Blomdahl ebenfalls in 3 Sätzen und 30 in 8 Aufnahmen. Im Finale startete Jaspers mit 10:1 in 2 Aufnahmen. Zanetti holte dann den zweiten Satz, bevor Dick Jaspers die beiden folgenden mit 10:4 und 10:2 gewann. Im Endspiel kam Jaspers auf 2,467 GD, Zanetti auf 1,214 GD.

Marco Zanetti qualifizierte sich für das Endspiel durch ein 3:1 gegen Tayfun Tasdemir, der etwas müde wirkte. Tatsächlich mussten er und seine Landsleute früh am Morgen bereits zu einem weiteren Covid 19 Test, der vor der Abreise in die Türkei nötig war. 

Marco Zanetti spielte ein starkes und solides Turnier, ohne hohe Durchschnitte zu erreichen. Nur gegen Martin Horn kam er über 2 GD. Der Deutsche Meister Martin Horn wurde am Ende Achter. Einem tollen Erstrundensieg gegen Jean van Erp mit über 2 GD folgte eine chancenlose Niederlage gegen den Italiener. 

Insgesamt bleibt festzustellen, dass die lange Pause von den Spielern unterschiedlich genutzt wurde. Horn, Tasdemir und Sayginer nutzten die Monate zum Umstieg auf Carbon. Beim Turniersieger könnte es durchaus sein, dass er an Feinheiten arbeitete, für die im früheren Turnierstress keine Zeit war. Jaspers war in jeder Situation überlegen und mental sehr stark.

Endklassement

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Kommentare

Markus
Markus
Turnier in Deutschland?
Ich würde gern die Meinung der Leser erfahren!

Was meint Ihr? Ist ein Turnier in diesem Format in Deutschland vorstellbar und würde sich dafür auch ein Sponsor finden bzw. ein Fernsehsender?

Ist es ein Format, welches spannender als die 30, 40 oder 50 Pkt. Partien ist, obwohl man keine großen zweistelligen Serien sieht?

Und was meint Ihr zur Turnierkleidung? Also meiner Meinung nach, ist ein Polohemd (lang oder kurz) Ok, aber Jeans, wie leider auch bei Dick zu sehen, finde ich etwas zuviel des Guten. Rote oder Weiße Schuhe zu schwarzer Hose ist auch nicht sehenswert, oder?

Man könnte ein Turnier planen, bei dem es drei deutsche Teilnehmer gibt, +sehr wahrscheinlich Martin Horn. Drei Deutsche könnte dann das Podium von Bad Wildungen sein. Wäre doch ein richtig guter Anreiz.

Ich hoffe auf viele Kommentare.

Markus Schönhoff
KOZOOM

Message 1/3 - Veröffentlichen in 25. Januar 2021 19:03

tilmo23
tilmo23
Spielmodus
Unbenommen, es war spannend, es hat sicher der "Richtige" weil Beste gewonnen, die sportliche Kluft ist okay, auch wenn die weißen Schuhe etwas arg auf jugendlich gemacht wirken und die figurbetonenden Polos bei einem Menschen wie z.B Herrn Forthomme nicht wirklich attraktiv wirken.
Das Ambiente hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die Ausleuchtung des Tisches ohne die früher so beliebten messinggrünenfransenumschirmten Lampen fand ich als Zuschauer sehr angenehm.
Was mir nicht gefällt ist die überzogene und damit unverhältnismäßige Bedeutung des Bandenentscheids. Hätte Herr Forthomme in der ersten Runde gegen Herrn Jaspers den Bandenentscheid gewonnen wäre das Schlußergebnis vielleicht gänzlich anders ausgefallen. Bei der kurzen Distanz von 10 Punkten ist dieser Nachteil nur schwer für den "Nachstoßenden" zu kompensieren.
Kurzum. Ich würde es so ähnlich gemachen, aber eher mit Nachstoß.
Herzliche Grüße
Tilmo

Message 2/3 - Veröffentlichen in 26. Januar 2021 09:49

mjoelnir
mjoelnir
gutes Turnier
Satzmodus ist grundsätzlich spannender gerade bei so ganz kurzen Sätzen, jeder Fehler wird da sehr schnell bestraft. Die Chancen für schwächere Spieler sind bei kurzen Distanzen auch größer, diese größere Chancengleichheit bringt auch ein mehr an Spannung, weil viel mehr passieren kann. Großes Thema bei Sätzen bleibt natürlich unabhängig von der Distanz des Satzes der Vorteil des Anfangsstoßes, der gerade bei solch Spitzenspielern immens ist.
Längere Distanzen haben natürlich auch genug Spannungspotential, siehe die legendäre Aufholjagd von Fred Caudron gegen Dick Jaspers, allerdings erlebt man da auch recht oft dass ein Spieler vorne weg enteilt und mit deutlichem Vorsprung gewinnt. Im Satzsystem kannst du die ersten beiden Sätze zu 0 gewinnen, wenn du dann aber die nächsten 3 um jeweils 1 Punkt verlierst bringt dir der große Vorsprung an gemachten Punkten nichts (ist natürlich etwas was man gegen Sätze anführen kann, dass man trotz deutlich besserer Gesamtleistung verliert).
Schlussendlich hat jedes System sein Vor- und Nachteile und wie auch im aktuellen Artikel zu diesem Turnier auf der englischen Seite erwähnt muss man sich für jedes Turnier das geeignete Format überlegen, diese kurzen Sätze wären z.B. bei einer WM ungeeignet.

Noch etwas zur Turnierkleidung, es ist ein guter Ansatz, es ist frisch und mir persönlich gefällt es. Natürlich Markus was die Jeans betrifft bin ich ganz bei dir, aber die Hose oder Schuhe jetzt schwarz, weiß, rot, braun, etc. sind spielt keine Rolle und bietet die Möglichkeit sich mehr seinem eigenen Geschmack anzupassen.

Message 3/3 - Veröffentlichen in 26. Januar 2021 17:47 - Edited at 26. Januar 2021 17:48

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