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Maximo Aguirre (69) und Norbert Ohagen (62) viel zu früh verstorben

Gepostet von am 14. August 2020

Maximo Aguirre (69) und Norbert Ohagen (62) viel zu früh verstorben

Ton Smilde
Der erste WM-Titel, den Maximo Aguirre zusammen mit Christian Rudolph für Deutschland holte. 1993 vor Holland und Schweden

LIMA / ESSEN - Zwei in Deutschland besonders geliebte Billardspieler sind in dieser Woche verstorben. Maximo Aguirre (69) aus Peru, der 1993 und 1994 zusammen mit Christian Rudolph für Deutschland den Weltmeistertitel bei der Team-WM in Viersen holte. 

Norbert Ohagen verlor in dieser Woche den Kampf gegen seine Krebserkrankung. Der 62-jährige spielte als erster Deutscher für die BWA, war ein guter Freund von Martin Horn und spielte zuletzt für den GT Buer. International holte er einmal die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in der Freien Partie in Vichy (Frankreich), bei der der Niederländer Jan Arnouts den Titel gewann.

Maximo Aguirre lebte lange Zeit in Deutschland und gewann 1993 den Welttitel in Viersen vor den Niederlanden mit Dick Jaspers und Louis Havermans und Schweden mit Torbjörn und Vater Lennart Blomdahl. 1994 gewann er erneut mit Christian Rudolph die Weltmeisterschaft, diesmal vor Portugal und Deutschland B, die mit Johann Schirmbrand und Christian Zöllner antraten. 

Maximo Aguirre, der zuletzt wieder in Lima (Peru) lebte, war seit Anfang des Jahres krank. Ramon Rodriguez, sein berühmter Landsmann sagte, er sei zu Hause gestorben.

Christian Rudolph, sein ehemaliger Teamkollege und heutiger DBU Dreibandtrainer sagte in seiner ersten Reaktion: „Maximo war einer der besten Spieler in Deutschland. Er lebte 10 oder 15 Jahre in Hamburg und hatte einen wunderbaren Stoß. Sein Bruder Rolando lebt immer noch in Deutschland. Er spielte viele Jahre für den BC Wedel.“

Aguirre war Zweiter bei der Deutschen Meisterschaft 1991 in St.Wendel hinter Jürgen Kühl und Zweiter bei der Europameisterschaft 1993 hinter Rini van Bracht. 2011 war er Zweiter bei den Panamerikanischen Meisterschaften in Mexiko hinter Javier Teran und 2017 ebenfalls Zweiter bei einem Grand Prix in Peru hinter Huberney Catano.

Norbert Ohagen begann seine Karriere in den klassischen Disziplinen. 1977 wurde er bei den Europameisterschaften in der Freien Partie Zweiter hinter Jan Arnouts. Ohagen, der unter anderem mit Nobuaki Kobayashi eng befreundet war und einige Jahr ein Japan lebte ging als erster Deutscher zu den Profis der BWA und wurde 1987 im Kempinski Hotel in Berlin Vierter im Weltcup, den damals Raymond Ceulemans gewann. Einer seiner Lehrer war Laurent Boulanger. Martin Horn: „Ich habe viele gute Dinge von Norbert gelernt, sowohl im wirklichen Leben, als auch beim Billard. Norbert war ein sehr guter Freund. Er war an Krebs erkrankt und hat lange gekämpft.“

Norbert Ohagen war mit der Japanerin Mayumi verheiratet und hinterlässt zwei Kinder: Takashi und Malina.

Eine seiner Stationen in der Bundesliga war der Bergisch-Gladbacher BC, für den er zuletzt 2012/13 spielte. Klaus Neubauer, der Geschäftsführer des Bergisch-Gladbacher BC veröffentlichte einen Nachruf, den wir hier ungekürzt abdrucken.

"Nachruf Norbert Ohagen

Mit nur 62 Jahren erlag Norbert Ohagen am vergangenen Dienstag seinem Krebsleiden. Einziger Trost mag sein, dass er im Kreis seiner Familie ruhig eingeschlafen ist.

Mit ihm verliert der Billard‐Sport mehr als nur einen routinierten Dreiband‐Spieler, denn er gehörte noch zu der Generation, welche das Billard‐Spiel "von der Pike auf“ gelernt hatte. Insidern ist sicher bekannt, dass er zu Deutschlands Spitzenspielern zählte, lange bevor er sich auf das Dreiband‐Spiel konzentrierte.

Über viele Jahre gehörte er vor allem im Einband und in den Cadre‐Disziplinen zur Extraklasse, auch wenn er davon

nie viel Aufhebens machte. Vielbelesen wie er war, lag ihm mehr an – durchaus kontroversen – Diskussionen zu

Politik und Weltwirtschaft.

Von 2001 bis 2007 stellte er sein Können in den Dienst des Bergisch Gladbacher BC 1926 eV, mit dessen Vorsitzendem, Bernd Spriewald, ihn bis zuletzt eine lange Freundschaft verband. Er begleitete den Verein auf dessen Weg in die ersten Bundesligen im Mehrkampf und im Dreiband. Bei seinem letzten Engagement in der Saison 2012/13 war er am Gewinn der Vizemeisterschaft im Dreiband beteiligt.

Wir werden ihn vermissen und wünschen den Angehörigen, dass die augenblicklich vorherrschende Trauer recht bald

abgelöst werde durch die frohe, ja fröhliche Erinnerung an gemeinsam erlebte glückliche Augenblicke.

(Klaus Neubauer, Geschäftsführer)"

 

Norbert Ohagen beim GT Buer

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