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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Porto (POR)

Nervenstark in Porto: 25.Weltcupsieg für Dick Jaspers

Gepostet von am 8. Juli 2019

Nervenstark in Porto: 25.Weltcupsieg für Dick Jaspers

Kozoom Studio
Das Podium in Porto: Haeng-Jik Kim, Dick Jaspers, Myung-Woo Cho, Lütfi Cenet (v.l.)

PORTO - Der Niederländer Dick Jaspers hat seine Erfolgsbilanz mit dem 25. Sieg bei einem Weltcupturnier gefüllt. Das heimische Publikum in der Arena des FC Porto belohnte den Weltmeister mit großem Applaus, nachdem er den Koreaner Haeng Jik Kim im Finale mit 40:36 in 21 Aufnahmen besiegen konnte. Am letzten Tag des Turniers zeigte Jaspers nicht nur seine große spielerische Klasse, sondern vor allem seine gefürchtete mentale Stärke. Das Podium bei der Siegerehrung teilte sich in Europäer und Asiaten auf. Dick Jaspers auf dem obersten Treppchen. Haeng-Jik Kim auf Platz 2 und Lütfi Cenet, sowie Myung-Woo Cho auf dem gemeinsamen dritten Platz. Der vierte Weltcup des Jahres folgte direkt auf den Europapokal für Clubteams, bei dem der FC Porto mit Dick Jaspers und Dani Sanchez die Goldmedaille knapp verpasste. Der Niederländer, der mit dem Sieg in Porto auch seine Spitzenposition in der Weltrangliste weiter ausbaute, schenkte dem legendären portugiesischen Club nun einen weiteren glorreichen Höhepunkt.

Zweimal musste sich Jaspers am letzten Tag gegen die Angriffe seiner Gegner durchsetzen. Zuerst schaffte er es im Halbfinale gegen Lütfi Cenet, nicht ohne Glück, das Elfmeterschießen zu gewinnen und siegte im Finale mit einem großartigen Endspurt gegen Haeng-Jik Kim: „Ich musste in beiden Partien sehr hart arbeiten, um diesen Erfolg zu erreichen.“, sagte Jahspers. „Aber ich habe wieder gewiesen, dass ich im richtigen Moment zurückschlagen kann. Der Sieg gegen Dani Sanchez war ein Höhepunkt, nachdem ich gegen Eddy Leppens noch ganz gut durch gekommen bin. Ich freue mich sehr, dass ich hier gewinnen konnte.“ Der Niederländer wird nun einige Tage mit seinen Kindern verbringen, bevor er dann erneut nach Portugal fährt, um an den Final Six teilzunehmen. „Ich bin sehr froh, dass ich noch etwas Zeit für meine Kinder habe.“

Das Finale wurde nach kurzer Zeit mit Serien von 7, 3 und 8 und einer 20:11 Führung durch Jaspers bestimmt. Haneg-Jik Kim verlor aber nie ganz den Kontakt und kam erst zum 30:30 und kurze Zeit später zu einer kleinen 35:33 Führung. Jaspers zeigte aber dann mit 5 und 2 Punkten seine Nervenstärke und gewann mit 40:36 in 21 Aufnahmen. In den letzten beiden Tagen besiegte Jaspers Eddy Leppens, Dani Sanchez, Lütfi Cenet und Haeng-Jik Kim. Haeng-Jik Kim besiegte Eddy Merckx, Trung Hau Do Nguyen und Myung Woo Cho, bevor er im Finale gegen den Niederländer verlor.

Eines der faszinierendsten Matches war das erste Halbfinale zwischen Dick Jaspers und Lütfi Cenet. Sehr früh gelang Jaspers eine 17er Serie, mit der er sich absetzen konnte. Nach 7 Aufnahmen führte er mit 23:9, aber der eiskalte Türke schien nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Er startete seine Aufholjagd mit zwei 6er Serien und übernahm in der 16 Aufnahme mit 35:34 erstmals die Führung. Drei Aufnahmen später war Cenet dann der erste, der das Match beendete. Jaspers gelang mit 3 Punkten im Nachstoß das Unentschieden und damit die Verlängerung.

Der nun folgende verpasste Anfangsball von Cenet ebnete den Weg für Jaspers und einen Platz im Finale. „Ich spiele oft meine besten Partien gegen Jaspers und dies war das zweite oder dritte Mal, dass ich in einer Verlängerung gegen ihn verloren habe.“ trauerte der 39-jährige Türke. Cenet war vor Porto die Nummer 30 der Weltrangliste (jetzt Nr. 22), war jedoch zweimal Team-Weltmeister, unter anderem zusammen mit Murat Naci Coklu in diesem Jahr im Finale gegen die Niederlande.

Lütfi Cenet bestritt in Porto einen hervorragenden Weltcup mit Siegen über Can Capak in der letzten Qualifikation, Semih Sayginer und Haeng-Jik Kim in der ersten Hauptrunde und Jung-Han Heo und Marco Zanetti auf dem Weg ins Halbfinale. Cenet: „Nach der WM in Viersen und dem Erfolg hier in Porto fühle ich mich bereit für einen Neuanfang. Je mehr starke Gegner ich habe, umso besser ist mein Fokus und desto besser fühle ich mich. Das habe ich am Samstag gegen Zanetti und im Halbfinale gegen Jaspers gezeigt.“ 

Der koreanische Kampf im Halbfinale war eine klare Sache für Haeng-Jik Kim. Myung-Woo Cho brach unter der Anspannung und dem Stress zusammen und verlor das Gefühl und den Mut, die ihn in den vorangegangenen Spielen so stark gemacht hatten. Lediglich eine 3er Serie stand am Ende als beste Aufnahme zu buche. Kim startete seinen Angriff in der 6. Aufnahme zum 12:4 und fünf Aufnahmen später führte er mit 27:7. Nach 24 Aufnahmen gewann Kim das Match mit 40:19.

Myung-Woo Cho hatte danach keine Erklärung für sein enttäuschendes Spiel: „Ich habe mich vor dem Start ins Match gut gefühlt, aber ich konnte die Bälle nicht so kontrollieren, wie ich es wollte.“

Beim vierten Weltcup des Jahres wurde der Rekord für die Anzahl der Serien über 10 Punkte knapp verfehlt. Vor zwei Wochen in Blankenberge waren es 53, jetzt in Porto 52.

Für die deutschen Teilnehmer endete die Weltcupwoche nicht so erfolgreich wie erhofft. Tobias Bouerdick überstand die erste Qualifikation, Ronny Lindemann den Dienstag und Mittwoch mit starken Partien. In der letzten Vorrunde schieden dann Lindemann und Martin Horn aus, sodass die Endrunde ohne deutsche Beteiligung blieb. Trotzdem kann Martin Horn stolz auf seine Position in der Weltrangliste sein. „Im Gegensatz zu Blankenberge habe ich die Tische nicht gespürt. Ich hatte damit auch zu wenig Vertrauen im Spiel. Meine Performance war einfach zu schlecht. Der 13.Platz in der Weltrangliste ist ein absoluter Traum für mich und belohnt meine Arbeit der letzten Monate. Ich bin nun für die letzten drei Weltcups in diesem Jahr und für die beiden Masters Turniere in Istanbul und Seoul gesetzt. Es ist ein wunderbares Gefühl unter den besten der Welt zu sein. Mein Ziel ist es, langfristig unter den Top20 der Welt zu bleiben.“

UMB-Präsident Farouk Barki sprach in seiner Abschlußrede voller Anerkennung für den Ausrichter Porto, der den Spielern eine perfekte Bühne bot. An die Spieler gerichtet versprach Barki: „Sie können sicher sein, dass die UMB sie immer unterstützen wird.“

Endklassement (Top20) beim Weltcup in Porto
1 Dick Jaspers 2.029-18
2 HaengJik Kim 1.935-13
3 Lütfi Cenet 1.818-13
4 Myung-Woo Cho 1.773-14
5 Dani Sánchez 2.243-13
6 Marco Zanetti 1.862-9
7 Dion Nelin 2.072-14
8 Trung Hau Do Nguyen 1.845-10
9 Eddy Merckx 2.064-10
10 Jacob Haack Sörensen 1.588-15
11 Tayfun Tasdemir 1.835-8
12 Jef Philipoom 1.794-12
13 Jae-Ho Cho 1.511-8
14 Eddy Leppens 1.500-11
15 Jung-Han Heo 1.494-9
16 Birol Uymaz 1.487-8
17 Nguyen Quoc Nguyen 1.416-10
18 Murat Naci Coklu 1.919-10
19 Frédéric Caudron 1.766-13
20 Dinh Nai Ngo 1.728-5.

Neue Weltrangliste:
1 Dick Jaspers 516 points
2 Frédéric Caudron 376
3 Marco Zanetti 276
4 Tayfun Tasdemir 271
5 Semih Sayginer 267
6 Eddy Merckx 260
7 Jae-Ho Cho 260
8 Quyet Chien Tran 232
9 Sameh Sidhom 222
10 Murat Naci Coklu 218
11 Jérémy Bury 214
12 HaengJik Kim 208
13 Martin Horn 203
14 Jung-Han Heo 191
15 Torbjörn Blomdahl 187
16 Myung-Woo Cho 178
17 Sung-Won Choi 167
18 Nguyen Quoc Nguyen 167
19 Dani Sánchez 161
20 Eddy Leppens 156
21 Javier Palazón 149
22 Roland Forthomme 148
23 Lütfi Cenet 143
24 Dion Nelin 140

Dick Jaspers mit zwei Trophäen für den Gesamtsieg und die Höchste Serie (18)

Große Erfolg für das koreanische Billard: Zwei junge Spieler auf dem Podium

Lütfi Cenet verpasste knapp den Finaleinzug. Erst in der Verlängerung verlor er gegen Jaspers

Dick Jaspers bewies seine Nervenstärke in der Schlußphase beider Partien am Finaltag

Im Duell der beiden jungen Koreaner gewann Haeng-Jik Kim deutlich

 

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