SEOUL - Nun hat es die Europäer doch noch böse erwischt. Die Riege, der beim PBA-Finalturnier vertretenen europäischen Spieler, die mit 6 Spielern im Achtelfinale vertreten waren, wurden heute bis auf den Spanier David Zapata dezimiert. 

Im Halbfinale steht der Spanier und drei Koreaner. Zapata trifft morgen auf den eher unbekannten Jong-won Kim, während es im zweiten Halbfinale zu einem absoluten Knaller kommt. Mit Dong Koong Kang und Jae-guen Kim treffen zwei ehemalige Team-Weltmeister von Viersen aufeinander.

Ausscheiden musste dagegen heute als erster Birol Uymaz. Der türkische Spitzenmann verlor in fünf Sätzen gegen Jong-won Kim. Uymaz begann mit einem starken 15:3 in 7 Aufnahmen. Kim glich in 6 Aufnahmen mit 15:12 aus und gewann auch den nächsten Satz. Nach 7 Aufnahmen hatte er 15:7 gewonnen. Uymaz glich dann in 13 Aufnahmen aus. Den fünften Satz gewann dann nach 10 Aufnahmen der Koreaner mit 15:12.

Über fünf Sätze ging es auch im parallel gespielten Viertelfinale zwischen dem Spanier David Zapata und dem Vietnamesen Minh Cam Ma. Zapata erwischte einen in diesen Tagen nicht ungewöhnlichen starken Start. Schnell führte er mit 2:0 (15:12 und 15:8 in 9 und 4 Aufn.). Doch dann kämpfte sich Ma wieder heran. In 9 und 10 Aufnahmen gewann der Vietnamese die nächsten beiden Durchgänge. Im Entscheidungssatz hatte dann aber wieder Zapata die Nase vorn. Nach 8 Aufnahmen hatte er mit 15:6 gewonnen. Zapata spielte erneut ein starkes und vor allem nervenstarkes Match.

Mit einem überraschenden 3:0 endete das Match zwischen Jae-guen Kim und dem großen Favoriten Filippos Kasidokostas. Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Koreaner zwei seiner drei Sätze mit 15:14 gewann und seinen Matchball mit einem Fuchs verwandelte. Natürlich gewann er verdient, denn er nutzte seine Chance einfach konsequenter, während der Grieche überraschend häufig mit sich und dem Material haderte. In 7, 11 und 11 Aufnahmen gewann der Koreaner, der 2017 an der Seite von Sung-won Choi Teamweltmeister in Viersen war. 

Was für ein Turnier für den Niederländer Glen Hofman. Er kam sicher durch die Gruppe und zauberte gestern gegen Frederic Caudron, wie er wollte. Im heutigen Viertelfinale war Endstation gegen den Koreaner Dong-Koong Kang. Hofman verlor das Match mit 2,077 GD und ebenfalls zweimal mit 14:15 in den Sätzen. Kang gewann den ersten 15:14 in 7 Aufnahmen, bevor Hofman mit 15:7 in 6 Aufnahmen ausglich. Dann wieder Kang, der nach 6 Aufnahmen in einem absolut hochklassigen Match mit 15:11 gewann. Im vierten Satz war Hofman auf gutem Weg zum Satzausgleich, blieb wieder bei 14 Punkten stehen und musste dann mit ansehen, wie der Koreaner diesen und das Match nach 8 Aufnahmen noch gewann.

Das Viertelfinale

Matchball für Jae-Guen Kim, den er mit einem Fuchs gegen Filippos Kasidokostas verwandelte

Achtelfinale

Glenn Hofman stand gestern im Rampenlicht des PBA-Finalturniers und avancierte ganz plötzlich zu einem der großen Favoriten auf den begehrten Titel incl. Siegerscheck. Schuld daran war der spektakuläre 3:1 Sieg gegen den belgischen Topstar und Turnierfavoriten Frederic Caudron in der ersten KO-Runde. Hofman gewann nicht nur das wichtige Match, sondern spielte mit 2,476 GD auch den besten GD aller Sieger des Achtelfinales. Die Belgier hingegen verloren mit Frederic Caudron nicht nur ihren Topmann, sondern mit Eddy Leppens gleich auch noch den zweiten Vertreter. Leppens verlor gegen Jae-Guen Kim, der morgen im Halbfinale steht. Die Koreaner verloren zwei Drittel ihrer Mannschaft und standen heute mit nur noch drei Landsleuten im Viertelfinale. Allerdings schafften es genau diese drei auch ins morgige Halbfinale. 

Glenn Hofman galt ohne Zweifel als Außenseiter im Match gegen Caudron, obwohl er schon bei früheren Gelegenheiten gegen den Belgier glänzte. Bei der EM in Brandenburg 2019 gewann Hofman gegen Caudron mit 40:34 in 24. Im belgischen Mannschaftswettbewerb gewann er 50:44 in 23, bevor jetzt der wichtige Sieg im Kampf um die PBA-Krone folgte. Hofman startete mit 15:1 in 3 Aufnahmen und gewann den zweiten fulminant mit 15:3 in 6 Aufnahmen. 30:4 in 9 Aufnahmen nach 2 Sätzen. Nun kam Caudron mit einem 15:7 in 6 Aufnahmen zurück, doch Hofman war im vierten Satz wieder nicht zu halten. 15:6 in 6 Aufnahmen war das Endergebnis und 3:1 der Matchausgang. 

Dong Koong Kang, der heutige Viertelfinalgegner von Hofman gewann das rein koreanische Duell gegen Tae-jun Oh locker mit 3:0. 

Eddy Leppens war wie sein berühmter Landsmann Frederic Caudron weit von Normalform entfernt. Mit 3:1 gewann Jae-guen Kim und war auch im GD mit 1,875 zu 1,065 deutlich stärker. Filippos Kasidokostas musste über 5 Sätze gehen, um Seong-won Mun zu besiegen. Nach zwischenzeitlichem 1:2 Satzrückstand gewann er die beiden letzten mit 15:2 und 15:0 in je 4 Aufnahmen. Birol Uymaz bestätigte seine gute Form aus der Gruppenphase und gewann gegen Min-gu Kang, dem vierfachen PBA-Finalisten mit 3:0. David Zapata machte auf dem Niveau seines Gruppensieges weiter und gewann gegen Dong-woo Han sicher mit 3:0. Schließlich gewann auch der Vietnamese Minh Cam Ma als fünfter Nicht-Koreaner. Mit 3:1 besiegte er Seong-uk Oh.

Die Sieger im Achtelfinale:
1 Glenn Hofman 2,476-11
2 Minh Cam Ma 1,923-7
3 Jae-guen Kim 1,844-12
4 David Zapata 1,731-8
5 Filippos Kasidokostas 1,684-9
6 Birol Uymaz 1,667-6
7 Dong-Koong Kang 1,67-8
8 Jong-won Kim 1,607

Die Verlierer im Achtelfinale:
9 Frédéric Caudron 1,250-6
10 Seong-won Mun 1,162-7
11 Tae-jun Oh 1,111-5
12 Seong-uk Oh 1,069-5
13 Eddy Leppens 1,065-5
14 Dong-woo Han 1,042-4
15 Hyun-woo Kim 1,037-5
16 Min-gu Kang 0,960-3