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Billard Karambol - Dreiband - 3CC World Masters - Seoul (KOR)

Präsident Barki lädt Koreaner ein, um Konflikt zu lösen

Gepostet von am 12. Juli 2018

Präsident Barki lädt Koreaner ein, um Konflikt zu lösen

Kozoom Studio
UMB Präsident auf der Pressekonferenz gestern in Seoul: "Ich bin die ganze Woche in Korea. Meine Tür steht offen!"

SEOUL - Auf der gestrigen Pressekonferenz hat der Präsident der UMB, Farouk Barki, erneut seine Bereitsschaft erklärt den Konflikt mit der koreanischen Föderation zu lösen und über die Vergabe der Medienrechte zu diskutieren. Das heute beginnende 3CC Masters sollte ein perfekter Zeitpunkt sein, um beide Parteien wieder an einen Tisch zu bringen. Farouk Barki möchte die Pattsituation beenden, wartet aber weiter darauf, dass die koreanischen Funktionäre handeln: „Bisher haben sie sich geweigert, sich mit uns zusammen zu setzen. Die Spieler, denen Sperren und Geldstrafen drohen, sind die Opfer dieser Krise. Der Billardsport steht vor einer wunderbaren Ära mit einem vollen Sportkalender, 2,5 Millionen Preisgeld in diesem Jahr und einer guten Chance auf die olympische Anerkennung im Jahr 2024. Wie kann der koreanische Verband die Zukunft seiner Spieler nur auf diese Weise gefährden?"

Die Konfliktsituation in Bezug auf die Medienrechte und der daraus resultierenden Absage zweier großer Turniere auf koreanischem Boden hat die KBF und die UMB weit auseinander gebracht. Von koreanischer Seite herrscht nun Funkstille. Die KBF kommuniziert nicht mit der UMB und hält an der Drohung fest, dass Porto das letzte Turnier war, an dem koreanische Spieler teilnehmen durften. UMB-Präsident Barki dazu am Mittwoch auf der Pressekonfernez vor 11 koreanischen und einem europäischen Journalisten: „Die KBF kann Spieler nicht sperren, weil die Teilnahme an einem offiziellen Turnier eine Entscheidung ist, die bei den Spielern liegt. Wenn die KBF, die sich an die Regeln der UMB halten muß, eine Teilnahme blockieren sollte, dann könnte die KBF suspendiert werden, nicht jedoch die Spieler. Zum Glück sind wir noch nicht so weit gekommen. Ich werde die ganze Woche in Korea sein. Mein Tür ist offen! Wir können keine Situation haben, in der koreanische Spieler bei Weltmeisterschaften und Weltcups fehlen werden. Sie würden schnell ihre Ranglistenpositionen verlieren und Korea wäre draußen.“

Der Präsident sah sich während der Pressekonferenz schwierigen Fragen gegenüber, aber alle befassten sich mit der einen Sache: Die Medienrechte, die Kozoom vertraglich zugesprochen wurden. Die Koreaner, mit ihrem eigenen Fernsehsender Billiard TV, sind sogar vor Gericht gegangen, um diesen Vertrag zu kippen und haben verloren. Der koreanische Verband weigert sich nach wie vor, den Vertrag zu akzeptieren, weil ihr Vorstand der Ansicht ist, dass die Turniere in Korea von ihren eigenen Medien übertragen werden sollten. Präsident Barki: „Die koreanische Föderation ist die einzige, die nicht einverstanden ist. Die UMB ist zusammen mit seinem Partner Kozoom der Veranstalter. Dies gilt im übrigen auch für das Turnier, dass wir in wenigen Wochen auf Long Island in den USA mit 800.000 Dollar Preisgeld ausrichten werden. Der amerikanische Verband spielt bei diesem Event keine Rolle, aber sie freuen sich, dass ein solch großes Turnier auf ihrem Boden ausgetragen wird. Die UMB ist eine gemeinnützige Organisation. Wir freuen uns über jede Veranstaltung, die dazu beiträgt Billard zu fördern.“

Der Konflikt verschärfte sich in den vergangenen Monaten noch, weil der KBF Vorsitzender Herr Nam Emails zwischen der KBF und der UMB an die Spieler Marco Zanetti und Torbjörn Blomdahl weiterleitete. „Meiner Meinung nach waren diese Informationen vertraulich.“, sagte Barki. „Ich weiß, warum er das getan hat. Er wollte Druck auf diese Spieler ausüben, um den LG Cup, ein großes Turnier in Korea, zu ihren Bedingungen auszurichten.“

„Ich habe immer noch die Hoffnung, dass eine schnelle Lösung gefunden werden kann.“ Die koreanische Führung muß erkennen, dass eine nationale Föderation nicht bestimmen kann, welche Regeln vereinbart werden. In der Geschichte unseres Sports war die Ausgangssitiuation noch nie so gut wie jetzt. Für die kommenden drei sind 90% aller Turniere bereits fest zugesagt. Das gesamte UMB-Geld landet bei den Spielern und Organisatoren. Wir sind hier, um die Spieler zu schützen, nicht um sie zu bestrafen.“

Präsident Barki bat zugleich die Medien, für mehr öffentliche Klarheit in diesem Konflikt zu sorgen. „Die koreanische Föderation ist eine große Organisation und wir respektieren sie, aber nicht auf Kosten von allen anderen.“

Direkt vor der Pressekonferenz gab es den Kock-Off für das 3CC World Masters mit seinen 24 Teilnehmern. Auch unter den Spielern spielt der Konflikt eine Rolle, aber auch das Masters und der Turnierkalender. Hier ein paar Statements der Spieler:

Frederic Caudron, wie fühlst Du Dich nach Deinem Sieg in Porto? Was denkst Du über das neue Format beim 3CC Masters?
„Im Moment bin ich ziemlich müde von der langen Reise. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Format ein Erfolg wird. Lass es uns abwarten!“

Sung-Won Choi und Jung Han Heo, warum habt Ihr Euch trotz der Drohungen der KBF für eine Teilnahme entschieden?
„Es wurde noch nicht bestätigt, dass wir gesperrt werden. Wir lieben unseren Sport. Seit 10 Jahren sind wir im Weltcup mit allen Top-Spielern zusammen. Das ist das, was wir wollen. Die Spieler sollten sich sehr bald treffen und entscheiden, was in diesem Konflikt richtig und was falsch ist.“

Dani Sanchez, Deine Meinung als nicht-koreanischer Topspieler?
„Wir sollten nicht entscheiden, wer Recht hat und wer nicht. Ich bin ein Spieler, wie wir alle hier. Wir müssen Billard spielen und uns auf das Spiel konzentrieren. Wir sind keine Politiker. Konflikte wie diese sollten außerhalb des Billardtisches ausgetragen werden und nicht darauf.“

Marco Zanetti, wie denkst Du über das Patt zwischen den beiden Parteien?
„Ja, ich konnte die Angelegenheit durch die Emails zwischen der UMB und der KBF verfolgen. Ehrlich gesagt, habe ich keinen Versuch der KBF erkennen können, konstruktiv zu sein. Die UMB war immer bereit nach einer Lösung zu suchen. Bisher leider ohne Erfolg. Du kannst ein Pferd zum Wasser führen und gleichzeitig nicht trinken lassen.“

Torbjörn Blomdahl, was denkst Du über dieses neue Format?
„Es ist eine gute Initiative und eine neue Herausforderung, auf die ich mich freue. Die Leute sagen imer, ich bin schlecht in der Defensive, also sollte das genau mein Ding sein.“

Jeremy Bury, die Stoßzeit wurde auf 30 Sekunden reduziert. Wie gehst Du damit um?
„Das ist ja nicht das erste Mal. Wir haben mit 50 Sekunden angefangen, dann 40 und jetzt sogar 30 Sekunden. Ich habe mich angepasst und viel geübt, weniger Zeit zu verwenden um abzustoßen. Es ist nicht immer einfach, aber ich habe es immer geschafft. Genau das erwarte ich jetzt auch. Ich bin von Natur aus ein Spieler, der sagt: Gib mir 40 Sekunden und ich benutze sie alle.“

Dick Jaspers, ein Spieler, der gerne die Positionen studiert
„Ich mag Innovationen und ich werde mich immer anpassen. Die Schönheit beim Billard ist es schöne Lösungen für komplizierte Probleme zu finden. Aber das braucht auch Zeit und die hat man nicht immer.“

Roland Forthomme, was ist Deine Meinung?
„Ich war früher Teamkollege von Torbjörn Blomdahl und Dick Jaspers. Ich habe versucht, Torbjörn´s Geschwindigkeit und auch Dick`s langsames Spiel zu kopieren. Gerade jetzt bin ich in einer Phase, wo ich denke, ich sollte irgendwo in der Mitte sein.“

Nguyen Quoc Nguyen, glücklich, zurück zu sein, nachdem Du den Weltcup in Porto verpasst hast?
„Wir waren sehr traurig, nicht dort sein zu können. Das sollte nicht noch einmal passieren. Ich bin froh, dass ich hier sein darf, unter all den Top-Spielern.“

Semih Sayginer, Hat Deine Entscheidung, wieder ganz auf das Billard konzentriert zu sein, auch damit zu tun, dass Deine anderen Aktivitäten wie TV-Shows weniger geworden sind?
„Es hat lange gedauert, bis ich wieder auf hohem Niveau spielen kann. Ich habe viele andere Dinge gemacht, auch deshalb, weil ich mit Billard allein nicht genug Geld verdienen konnte. Vor zwei Jahren hatte ich das Gefühl, dass ich es jetzt versuchen sollte. Der Sport entwickelt sich so, dass ich jetzt vom professionellen Billard leben kann. Ich mache weiterhin auch Vorträge über Ehrgeiz und Motivation. Das ist normalerweise auch ein großes Unternehmen, manchmal sind 500 oder 1000 Personen da. Unterhaltung ist mein Hobby. Ich bin ein guter Sänger, deshalb mache ich das auch ab und zu. Aber mein Schwerpunkt ist Billard.“

Kick off der Spieler für das 3CC World Masters in Seoul

Marco Zanetti: "Die UMB ist willens eine Lösung herbei zu führen. Jetzt liegt es an der KBF

Dani Sanchez: "Ich bin Spieler, kein Politiker"

Semih Sayginer: "Unser Sport entwickelt sich so gut, dass es nun möglich ist, davon zu leben"

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