LUXOR - Mit bis zu 40 "Frühlingshaften" Grad Außentemperatur erwartete am Sonntag Luxor die Teilnehmer des ersten Weltcups der laufenden Saison. Traumhafte Umgebung, luxuriöses Ambiente und ein fulminant eingerichteter Billardsaal mit 8 Gabriels Billardtischen sind die weiteren Zutaten für ein 7 Tage-Billardfestival.

Wie immer beginnt der Weltcup mit 4 Tagen Qualifikation, bevor es am 5. Tag in das Hauptturnier mit all den Weltklasse-Athleten geht. 

Zwei Tage sind nun bereits gespielt, die ersten Überraschungen und die ersten Enttäuschungen bereits passiert. Weder das eine noch das Andere dürfte der Auftritt der türkischen Spieler sein. Die Türkei ist die größte Billardnation in Europa und ist mit einer ganzen Armee nach Luxor gekommen. 

Am ersten Tag schafften es 6 Türken, ihre Gruppe zu gewinnen und in die nächste Runde aufzusteigen. Gestern, am zweiten Tag, schafften es sogar 7 türkische Spieler und qualifizierten sich somit für Tag 3 des Weltcups.

Die erste Qualifikation gewann Can Capak mit 1,200 GD vor seinem Landsmann Mulazim Guner (1,090) und Ilhan Ürküt (1,000). Überraschend schaffte es der Jordanier Jamal Soboh, seine Gruppe zu gewinnen (0,750 GD). 

Am gestrigen zweiten Tag, mit etwas höheren Durchschnitten, wurde die Rangliste erneut von türkischen Spielern dominiert. Bester Spieler war Tuncay Aslan mit zwei Siegen und 1,395 GD. Wie schon tags zuvor schaffte es Mulazim Guner erneut als Zweiter des Rankings ins Ziel. Diesmal steigerte er sich deutlich auf 1,363 GD. Dritter wurde Landsmann Hakan Incekara mit 1,333 GD.

Prominentester Vertreter gestern war sicherlich der Belgier Peter de Backer, der bei seinem Warm-up mit zwei Siegen und 1,016 GD die Gruppe gewann. Das Feld des Gastgebers Ägypten wird hingegen weiter ausgedünnt.Gestern schafften es noch drei Ägypter, ihre Gruppe zu gewinnen. Allerdings dürften sie heute wenig Chancen haben, erneut eine Runde zu gewinnen. 

Der koreanische Vize-Juniorenweltmeister Myung Woo Cho hatte gestern ebenfalls seinen ersten Auftritt. Er schaffte es locker, die Gruppe zu gewinnen und spielte 1,176 GD. Das kann er natürlich besser, genauso wie Landsmann Oh Bok Cho, der 1,111 GD produzierte. 

Aus deutscher Sicht war der gestrige Tag ebenfalls von Interesse. Thomas Kerl, vom Bundesligisten Krefeld, feierte nicht nur seinen 50. Geburtstag, sondern hatte auch seine erste Bewährungsprobe in Luxor zu bestehen. Sein erstes Match verlor er mit eher schwacher Leistung gegen den späteren Gruppensieger Adiguzel (TR) 30:16 in 25 Aufnahmen. Gleich im Anschluß gewann er dann gegen den Ägypter Abdallah locker 30:10 in 24 Aufnahmen und schloß die Gruppe mit 0,938 GD ab. Leider reichte es nur zu Platz 2, obwohl es im Abschlußmatch nochmal spannend wurde.

Zu den 16 Gruppensiegern von gestern gesellen sich nun heute weitere 32 Spieler, von denen einige das Zeug haben, ins Hauptfeld ab Donnerstag zu kommen. Der dritte Tag einer Weltcup-Quali ist bekannt dafür, dass die Leistungen sprungartig nach oben gehen. Erneut stellt die Türkei die größte Gruppe an Spielern. Allein 20 Teilnehmer tragen den türkischen Halbmond auf der Brust. Der bekannteste unter ihnen ist natürlich Semih Sayginer, der in Gruppe L auf Landsmann Birol Uymaz und den Qualifikanten aus Spanien Ricardo Garcia Alarcon trifft. 

Weitere Teilnehmer von internationaler Klasse sind am heutigen Tag: Arnim Kahofer (Gruppe B), Murat Tüzül (Gruppe D), Jae Guen Kim, Jean Reverchon (Gruppe G), Ahmet Alp (Gruppe I), Savas Bulut (Gruppe J).

In Gruppe P geht Therese Klompenhouwer an den Start. Die beste Spielerin der Welt hat es nicht einfach. Zwar dürfte ihr ägyptischer Gruppengegner Medhat Hosny durchaus machbar sein, aber mit dem Koreaner Tae Soo Lim wartet ein sehr starker Kontrahent auf die Niederländerin.