HALLE-ZÖRSEL - Am vergangenen Wochenende fand im belgischen Halle-Zörsel und dem lokalen Club De Ploeg ein Dreiländerkampf zwischen Belgien, Deutschland und Dänemark im Nachwuchs statt.

Das deutsche Team, angeführt von den Brüdern Ali und Amir Ibraimov gewannen das Länderduell mit 56 Matchpunkten vor den ausrichtenden Belgien mit 41 und Dänemark mit 19 Punkten. Lukas Mortensen aus Dänemark war im Dreiband auf dem großen Billard mit 1,112 GD bester Spieler. Das Turnier wurde mit Handicap gespielt, d.h. Lukas Mortensen musste bis 50 Punkte spielen, während Amir und Ali Ibraimov und Daniel Kristiansen bis 40 Punkte spielten. Der 14-jährige Luca Philipoom blieb bei seiner Spieldistanz auf 20 Punkte mit 0,488 GD ungeschlagen. 

Die beiden führenden Spieler der Teams spielten auf dem großen Tisch. Auf dem kleinen Tisch waren zwei weitere Spieler am Start und noch ein Spieler in der Freien Partie. Die beiden Deutschen Jacob Ide und Henri Zimmermann blieben im Dreiband auf dem kleinen Billard ungeschlagen.

Die Initiative für diesen Vergleichskampf ging von Bianca Philipoom aus und war die Folge der Absage des jährlich stattfindenden Coupe van Beem, der nicht wie üblich in den Niederlanden stattfinden konnte. Die Billardfabrik Verhoeven sponserte den Verhoeven Youth Circuit und trat als Veranstalter auf. Unter den Zuschauern auch Ehrengast Raymond Ceulemans, die Billardlegende aus Belgien, der seine Anerkennung für die Leistungen und Initiative zum Ausdruck brachte.

Zur Nachwuchs-Situation in seinem Land sagte er: „Zu meiner Zeit hatten wir ein paar hundert junge Talente, jetzt sind es nur noch 25 bis 30. Jahrelang waren wir in Belgien und Niederlanden führend, jetzt ist es Korea, Vietnam und die Türkei. Wir haben immer noch einige Topspieler, aber dann gibt es eine große Lücke, was sehr schade ist.“

Bianca Philipoom sagte zu ihrer Initiative: „Bei den Jugendeuropameisterschaften wurde mir mitgeteilt, dass der Coupe van Beem abgesagt wurde. Das waren sehr schlechte Nachrichten für unsere Jugend, also machte ich mich sofort an die Arbeit und in kurzer Zeit konnten wir alles arrangieren.“

Die drei besten Spieler waren am Ende der Däne Lukas Mortensen und die beiden Brüder Ali und Amir Ibraimov aus Deutschland. Besonders Amir Ibraimov konnte beeindrucken. Erst vor zwei Wochen wurde er als 14-jähriger bei seinem ersten Auftritt im Männerbereich, Dritter bei einem German Grand Prix. Nun zeigte er erneut sein großes Potential und spielte 0,939 GD. Zweimal trat er dabei gegen Lukas Mortensen an. Im ersten Match verlor er mit 50:34 in 34 Aufnahmen. Die zweite Partie gewann er in 29 Aufnahmen mit 40:38.

Überlegen spielte mit Lennert Menzel ein weiterer Deutscher. In der Freien Partie brillierte er mit 70,58 GD und einer höchsten Serie von 251 Punkten. Für alle Beteiligten war die Siegerehrung mit der Medaillenübergabe durch Raymond Ceulemans eine ganz besondere Ehre.

Eine besondere Ehre für alle war die Medaillenübergabe durch Raymond Ceulemans (Amir Ibraimov, rechts)

Die Ergebnisse in den Teams

Deutschland

Dreiband Groß
Amir Ibraimov 6-0,939-6
Ali Ibraimov 4-0,816-7

Dreiband Klein
Ide Jacob 8-0,855-6
Henri Zimmerman 8-0,556-4

Freie Partie Klein
Lennart Menzel 8-70,58-251

Belgien

Dreiband Groß
Nick Rosier 0-0,718-6
Luca Philipoom 8-0,488-5

Dreiband Klein
Yannick Peeters 1-0,632-9

Freie Partie Klein
Samuel Vanderveke 4-35,73-127

Dänemark

Dreiband Groß
Lukas Mortensen 6-1,112-10
Daniel Kristiansen 2-0,756-8

Dreiband Klein
Jonas Söndergaard 3-0,573-7