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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Bursa (TUR)

Weltcup-Saison startet im türkischen Bursa

Gepostet von am 1. Februar 2016

Weltcup-Saison startet im türkischen Bursa

© Bursa
Die Weltcupsaison wird im türkischen Bursa ab Montag eröffnet. Bursa ist die beliebteste Wintersportregion in der Türkei

BURSA - Nur knapp 2 Monate nach dem Weltcupfinale 2015 im ägyptischen Hurghada, dass mit dem Gesamtsieg des Spaniers Dani Sánchez und dem Turniersieg durch Frédéric Caudron endete, geht der Weltcupzirkus in die neue Runde.

2016 wird es wieder 6 Turniere geben, bei denen es um Weltcup- und Weltranglistenpunkte geht und natürlich um den Turnier- und Gesamtsieg. 

Zwei Veranstalter, die noch im vergangenen Jahr Ausrichter eines Turniers waren, scheiden aus und dafür geben sich zwei Städte die Ehre, die bisher noch keinen Weltcup veranstaltet haben.

In diesem Jahr nicht mehr dabei ist Istanbul und Porto. Dafür wird es im Oktober wieder einen Weltcup im Ausrichterland der Weltmeisterschaft geben. Frankreich schickt La Baule ins Rennen. 

Aber was wäre ein Jahr ohne einen türkischen Weltcup? Nach dem Ausscheiden von Istanbul tritt nun Bursa an und eröffnet gleichzeitig auch die Weltcupsaison 2016. 

Bursa ist mit 2,8 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der Provinz Bursa in der Westtürkei. Territorial liegt Bursa 90 km von Istanbul entfernt am Fuße des Uludag Gebirges. Bursa ist bekannt durch den 2.542 m hohen Hausberg, der die Region zum beliebtesten Wintersportort der Türkei macht, und durch seine heißen Thermalquellen.

Turnierort ist das Atatürk Congress Culture Centre (ACCC), einem modernen Veranstaltungscenter, dass direkt im Merinus Park liegt. Vom kommenden Montag an verwandelt sich die Veranstaltungshallen in einen atemberaubenden Billardsaal, der sowohl 8 Billardtischen, als auch Hunderten Zuschauern Platz bietet. Bis zum 07. Februar wird zunächst in vier Qualifikationsrunden die Zusammensetzung des Hauptfeldes ermittelt, bevor es dann ab Freitag um den Turniersieg geht, der am Sonntag feststehen wird.

Aus sportlicher Sicht gibt es nun die lang erwartete Rückkehr des jungen Asienmeisters Heang Jik Kim, der mit einer Wildcard des asiatischen Verbandes ins Rennen geschickt wird und ab Freitag LIVE zu beobachten ist. Man darf gespannt sein, in welcher Form er sich präsentieren wird, nach fast einem Jahr Weltcuppause. Die türkische Organisation hatte zwei Wildcards zur Verfügung und hat diese äußerst verantwortungsvoll an den neuen türkischen Meister Semih Sayginer, sowie den Istanbul-Sieger 2015 Murat Naci Coklu vergeben. Die Wildcard des amerikanischen Verbandes bekommt Pedro Piedrabuena, die des afrikanischen Verbandes der Ägypter Riad Nady. 

Die zwölf gesetzten Spieler sind in der Reihenfolge ihrer Weltcupplatzierung noch vor dem Finale von Hurghada: Torbjörn Blomdahl, Daniel Sanchez, Dick Jaspers, Eddy Merckx, Tayfun Tasdemir, Dong Koong Kang, Roland Forthomme, Hyung Bum Hwang, Sameh Sidhom, Jae Ho Cho und Frédéric Caudron.

Zusammen mit den Wildcards sind dies 17 gesetzte Spieler, sodass in der letzten Qualifikation am Donnerstag die 12 Gruppensieger, aber nur drei Gruppenzweite weiterkommen.

Im Turniermodus gibt es keinerlei Änderungen, sieht man einmal davon ab, dass ab diesem Jahr mit neuen Bällen gespielt wird. Der rote Ball erhält nun weiße Punkte.

Kommen wir zum deutschen Team. Angeführt wird 12-köpfige Team von Christian Rudolph, der mit Platz 30 die beste Weltranglistenposition innehält und erst in der letzten Quali-Runde am Donnerstag antreten muß. Dort trifft er dann auf Ruben Legazpi, sowie einen Gruppensieger vom Vortag. Am ersten Tag (01. Februar ab 11:00 Uhr)ins Rennen gehen: Lothar Dilcher, Andreas Vollbracht, Ismail Inal, Werner Klingberg. Am zweiten Tag (02. Februar): Dustin Jäschke, Selahattin Yigit, Cengiz Karaca, Olcay Gunes, Wolfgang Wolf, Gürhan Kabak. Am dritten Tag (03. Februar): Hamed Mohssen und hoffentlich weitere deutsche Spieler, die die Vortagsrunde überstehen.

Das Turnier in Bursa ist nicht nur der erste Weltcup des Jahres, sondern auch das erste große Turnier des Jahres. Man darf auf einiges gespannt sein. Einige Spieler, oder gar ganze Nationen, dürften mit dem Abschneiden 2015 nicht gänzlich zufrieden gewesen sein. 

FRÉDÉRIC CAUDRON. Der Belgier schwebt seit seinem Sieg in Hurghada auf einer Erfolgswelle. Das Finale in Ägypten gewann er in 11 Aufnahmen gegen Marco Zanetti. Anschließend eröffnete er das neue Jahr mit drei Titeln in Blankenberge, darunter dem soooooo wichtigen Dreibandtitel, den er mit über 2,3 GD gewann. In den letzten Tagen sorgte er mit zwei Partien in 9 (5,555) und 14 (3,571) Aufnahmen für sensationelle Ergebnisse.

DAS TÜRKISCHE TEAM. Kein Zweifel; Das türkische Team hat sich als Ausrichter einiges vorgenommen. Im letzten Jahr waren sie mit Tayfun Tasdemir (Sieger in Ho Chi Minh) und Murat Naci Coklu (Istanbul) die erfolgreichste Nation. Nun wollen sie in Bursa den Erfolg wiederholen und so viel wie möglich eigene Spieler ins Hauptfeld bringen und dann den Turniersieg holen. Fast jeder zweite Spieler im 149er Teilnehmerfeld trägt das türkische Wappen auf seiner Weste. Und sie haben zusammen mit Korea die wahrscheinlich größte Anzahl an siegfähigen Spielern in den eigenen Reihen. 

DAS KOREANISCHE TEAM. Es war nicht das große Jahr 2015 für die zweifellos stärkste Billardnation der Welt. Sung Won Choi verlor seinen WM-Titel und noch dazu seine Top12 Platzierung. Es gab keinen Weltcupsieg, dafür aber die schmerzliche Tragödie um den Tod von Kyung Roul Kim ("Big Kim"). Zweite Plätze gab es dagegen in Viersen, in Luxor und bei der WM in Bordeaux. Das alles ist nun Geschichte und das neue Jahr bringt auch neue Ziele. Heang Jik Kim ("Small Kim") taucht nach absolviertem Militärdienst wieder auf und wird, von vielen prophezeit, der nächste Turniersieger eines Weltcups werden. Vielleicht schon in Bursa?

DEUTSCHLAND. Man muß in erster Linie stolz sein auf jeden, der sich die Teilnahme an einem Weltcup zutraut. Hurghada, Luxor oder jetzt Bursa sind Orte, die für eine deutsche Teilnahme prädestiniert sind. Noch ist es Christian Rudolph, der ziemlich einsam am letzten Tag die deutsche Fahne vertritt. Hoffen wir, dass sich das vielleicht schon in der kommenden Woche ändert.

DIE TOP 12. Im vergangenen Jahr standen die zwölf besten Spieler der Welt mächtig unter Druck, doch gefallen sind sie nicht. Nun, der Druck wird nicht nachlassen, aber was zuletzt Hurghada zeigte, dürfte auch weiterhin Bestand haben. Die Besten sind eben deshalb die Besten, weil sie auch in schwierigsten Situationen die Nerven bewahren. Auch bei der WM war dies schön zu beobachten. Siehe die Nachstoßserien von Zanetti, Sanchez und Blomdahl. 

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Kommentare

Edmund
Edmund
Lesenswert!
Schön beschrieben und die Situation auf den Punkt gebracht. Danke Markus!

Message 1/1 - Veröffentlichen in 28. Januar 2016 09:42

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